Oberkärnten hat eine neue Theatertruppe – und die sorgt schon vor der Premiere für Gesprächsstoff. Unter dem klingenden Namen „SchauMa-Theater“ haben sich 13 Akteurinnen und Akteure aus Feistritz/Drau, Hermagor, dem Oberen Drautal und dem Mölltal zusammengeschlossen. Mit dabei sind bekannte Gesichter wie Schlagersänger Udo Wenders oder der Kärntner Elvis, Michael „Buzgi“ Buchacher. „Die Grundidee entstand vor rund einem Jahr. Da habe ich mir eine gewisse Besetzung aus Personen unterschiedlicher Theatergruppen oder Faschingsgilden vorgestellt und begann um die Personen zu werben“, erzählt Obmann Christian Wieser. Das Ergebnis ist ein bunter Verein, der bewusst Theatermenschen aus verschiedenen Ecken Oberkärntens zusammenbringt. „Wir wollen nicht gegeneinander, sondern miteinander arbeiten“, so Wieser weiter.
Romeo älter, Julia auch
Für das erste „Mammutprojekt“ wagt sich die neue Gruppe an „Romeo und Julia – Ohne Tod kein Happy End“, eine Komödie von Michael Niavarani. Gespielt wird nicht das Shakespeare-Original, sondern eine Fortsetzung: „Wir drehen die Zeit nach vorne und zeigen Romeo und Julia, wie sie heute sind“, sagt Wieser. Romeo wird von Udo Wenders verkörpert, die Julia von Andrea Gander. Wieser selbst und Bernadette Wernle übernehmen weitere Hauptrollen. Buzgi spielt „die Liebe in Person“. Die jüngste Mitwirkende ist erst 13 Jahre alt. Das Stück ist ein Fünfakter mit rund drei Stunden Spielzeit und zwei Pausen. Gespielt wird in Kärntner Mundart, mit einer eigens gebauten Kulisse – samt Balkon – und Live-Musik. „Das Stück ist eine Fortsetzung der tragischen Liebesgeschichte, aber interpretiert auf unsere Art und Weise“, ergänzt der Obmann.
Besonders ist auch das Konzept: Statt an einem fixen Ort zu spielen, tourt das „SchauMa-Theater“ durch die Region. Sechs Spielorte sind fixiert: Steinfeld, Spittal, Feistritz/Drau, Dellach/Drau, Kötschach und Lienz. „Das wird sicher eine Herausforderung, weil wir jeden Tag woanders spielen und unsere ganze Kulisse samt Balkon mitnehmen“, sagt Wieser. Wenders ergänzt lachend: „Wir brauchen ja einen gewissen Nervenkitzel und eine Herausforderung.“ Die Premiere findet am 16. April in Steinfeld statt, gefolgt von weiteren Terminen: 17. April erneut Steinfeld, 18. April Kötschach, 19. April Dellach. Nach einer Pause geht es am 7. Mai in Feistritz/Drau weiter, am 8. Mai in Lienz und am 9. Mai in Spittal. Die Platzanzahl variiert je nach Location – von 280 in Steinfeld bis zu mehr als 600 in Lienz.
Ein „cooles Projekt“
Geprobt wird seit rund zwei Monaten – ebenfalls an wechselnden Orten. „Oft ist es nicht leicht, alle unter einen Hut zu bringen, aber im Großen und Ganzen macht es vor allem sehr viel Spaß“, sagt Wieser. Für alle ist es ein „cooles Projekt“ mit einer Mischung aus Herausforderung, Nervenkitzel und Freude. Viele der Akteure standen bisher noch nie gemeinsam auf der Bühne. Doch eines ist klar: „SchauMa“ will keine Eintagsfliege sein. Weitere Projekte sind schon in Planung, neue Mitglieder jederzeit willkommen. „Wir kommen zu den Leuten und nicht sie zu uns, das ist der Hintergedanke“, betont Wieser. Karten gibt es ab morgen, Freitag, bei Ö-Ticket.