Am 19. Mai ist Wilhelm Riebler im 89. Lebensjahr im Beisein seiner Familie friedlich entschlafen. Mit ihm verliert Spittal einen Pionier der regionalen Wirtschaft, einen leidenschaftlichen Unternehmer und einen Menschen, der mit Energie, Weitblick und Herzlichkeit bleibende Spuren hinterlässt. Geboren wurde Willi, wie ihn viele nannten, am 18. September 1936 im elterlichen Haus in der Liesersteggasse als zweitältester Sohn von Alois und Marianne Riebler. Gemeinsam mit seinen Geschwistern Alois, Herbert, Gerhard und Ilse wuchs er in der schweren Zeit des Zweiten Weltkriegs und der britischen Besatzung auf.
Trotz der Entbehrungen dieser Jahre erlebten die Kinder unbeschwerte und fröhliche Momente. Es waren aber auch Jahre, die von Schicksalsschlägen geprägt waren: Die Mutter erlitt früh einen Schlaganfall, Bruder Gerhard erkrankte an Kinderlähmung. In dieser Zeit kümmerte sich die Haushälterin Paula Ehrenhuber aufopferungsvoll um die Kinder. Nach der Volks- und Hauptschule in Spittal sowie der Handelsschule absolvierte Riebler mit 19 Jahren die Kfz-Fachschule in Steyr. 1955 machte er sich als damals jüngster Unternehmer der Stadt mit einer Tankstelle in Spittal selbstständig. Eine weitere folgte in Velden, wo er auch seine erste Frau Brigitte kennenlernte. 1962 wurde Sohn Thomas geboren.
Ein Leben für die Automobilbranche
Im selben Jahr errichtete Riebler in der Koschatstraße eine Kfz-Werkstätte mit Fahrzeughandel, die er später um eine Ausstellungsfläche für Neu- und Gebrauchtfahrzeuge der Jahnstraße erweiterte. 1980 erfolgte der große Schritt: In der Villacher Straße entstand unter großem finanziellem Aufwand einer der modernsten Kfz-Betriebe in Oberkärnten. 1996 holte er den Tank-Diskonter „Jet“ nach Spittal. Über Jahrzehnte hinweg bildete er zahlreiche Lehrlinge aus. „Die Automobil-Branche war alles für ihn“, erinnert sich sein Sohn Thomas. „Er brannte für seinen Beruf als Unternehmer und Geschäftsmann.“ Sein Lieblingsauto war der De Tomaso Longchamp. 2003 übergab er das Spittaler Autohaus an Bruno Gruber.
1984 heiratete er seine zweite Frau Eva, mit der er viele gemeinsame Ausflüge unternahm, insbesondere nach Graz zur Familie. Seine Enkelkinder Marco und Sandro sowie Urenkel Leonhard waren sein ganzer Stolz. In seiner Freizeit spielte er gerne Tennis und unterstützte über viele Jahre hinweg den SV Spittal als Sponsor und Fan. In den vergangenen Monaten wurde er zusehends schwächer. Seine Frau pflegte ihn mit Hingabe und erfüllte ihm den Wunsch, nicht in ein Heim zu müssen. „Ein besonderer Dank gilt der Pflegerin Gaggy, Frau Doktor Veiter und den Ärzten und Pflegepersonal im Krankenhaus Spittal“, sagt sein Sohn.
Die Verabschiedung findet am Samstag, dem 24. Mai um 11.30 Uhr in der Aussegnungshalle am Stadtfriedhof Spittal statt. Eine persönliche Verabschiedung ist ab 9 Uhr möglich. Die Urnenbeisetzung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt im engsten Familienkreis.