Trotz der prekären Budgetsituation der Oberkärntner Gemeinden, sind in diesem Jahr einige Großinvestitionen geplant. Es wird auf die Finanzierung von Vorhaben wie dem kommunalen Einsatzzentrum in Radenthein gesetzt. In Spittal sind Millionen für die Wasserversorgung und den Straßenbau reserviert.

In den Sommermonaten kann man sich unterdessen auf zahlreiche Feste und Großveranstaltungen freuen. Zeitgleich sollen Tourismus-Projekte für Urlauber umgesetzt werden. Ein Treffpunkt für Einheimische und Touristen sind Groß-Veranstaltungen wie die 35. Elf-Städte-Tour am Weißensee oder das Nockisfest.

Die gesamte Region steht im Zeichen des Genusses

Fixtermine im Veranstaltungskalender sind die beliebten Kulinarik-Feste. Den Auftakt machen die Cocktailtage. Von 18. Mai bis 21. Juni zeigen Cocktail-Profis und Spitzenköche am Weißensee und in Hermagor ihr Können. Die teilnehmenden Bartender und Hotels werden nach und nach bekannt gegeben. Das Rahmenprogramm steht bereits. In der gesamten Region beliebt ist auch das Gailtaler Speckfest in Hermagor. Am 7. und 8. Juni steht ein Wochenende lang alles unter dem Motto „Tradition, Musik und kulinarische Genüsse“.

Barleute unter sich: Julio Perreira, Veranstalter Thomas Domenig und David Schwaiger
Barleute unter sich: Julio Perreira, Veranstalter Thomas Domenig und David Schwaiger © Salcher

Am 5. und 6. Juli wird in Irschen wieder zum Kräuterfest geladen. Interessierte können sich auf Themen-Führungen, Workshops, einen Schaugarten, Kulinarik und ein musikalisches Rahmenprogramm freuen. Am 15. und 17. August steht in Hermagor alles unter dem Kommando der Bienen. Beim 22. Honigfest dreht sich alles um die Themen Honig, Bienenprodukte und Bienenzucht. „Eine Genussreise rund um das Glocknerlamm“ findet am 6. und 7. September im Rahmen des Glocknerlammfest in Heiligenblut statt. Die gesamte Region wird wieder unter dem Motto „schLÄMMERn“ stehen. Einige Wochen später präsentieren regionale und internationale Aussteller ihre Produkte beim Käse-Festival in Kötschach-Mauthen. Am 27. und 28. September können die verschiedenen Sorten verkostet werden.

25. Käsefestival in Kötschach-Mauthen
Auch die kleinsten Besucher freuen sich bereits auf das nächste Käse-Fest © Hans Guggenberger

Diese Großveranstaltungen locken zahlreiche Besucher an

In nur wenigen Tagen wird sich Bad Kleinkirchheim im Rahmen des „Wenn die Musi spielt“ Winter Open Air in eine große Bühne verwandeln. Am 17. und 18 Jänner treten namhafte Künstler auf. Bereits ab 15. Jänner finden Live-Auftritte in den teilnehmenden Hütten statt. Wer es an diesen zwei Terminen nicht schafft, sollte sich das Sommer Open Air am 13. und 14. Juni vormerken. Die Schlager-Fans freuen sich schon jetzt auf „Kärntens legendärste Schlagerparty“. Von 19. bis 21. September herrscht im Rahmen des Nockifestes der Ausnahmezustand in Millstatt. Gemeinsam mit zahlreichen Besuchern, Stars und Freunden feiern die Nockis im großen Festzelt.

Tausende Fans reisen an, um die Nockis live zu sehen
Tausende Fans reisen an, um die Nockis live zu sehen © Leonie Katholnig

Wer sportliche Unternehmungen bevorzugt, muss sich nicht mehr lange gedulden. Bei der 35. Alternativen Elf-Städte-Tour von 21. bis 31. Jänner werden am Weißensee tausende holländische Eisschnelllauf-Profis, Hobbysportler, ihre Familien, Unterstützer und Zuschauer erwartet. Am Tag der Eröffnung wird der holländische Botschafter Peter Potman anreisen, um den Startschuss zu geben. Weitaus wärmere Temperaturen erwarten Besucher am ersten Augustwochenende in Gmünd. Am 2. und 3. August wird bereits zum 34. Mal zum großen Kunsthandwerksmarkt mit rund 100 Ausstellern geladen. An beiden Tagen haben auch alle Museen, Galerien und Künstlerateliers der Stadt durchgehend geöffnet.

Auf große Feste folgen große Investitionen

In vielen Gemeinden wird heuer der Sparstift angesetzt. Trotzdem gibt es einige, teils seit langem geplante Großinvestitionen, die umgesetzt werden sollen. In Radenthein wird ein kommunales Einsatzzentrum entstehen. Erst vor wenigen Wochen wurden die Bauverhandlungen abgeschlossen, nun wird mit dem Bau begonnen. Nach der Fertigstellung sollen die Stützpunktfeuerwehr Radenthein, die Bergrettung Radenthein-Nockberge und der Wirtschaftshof der Stadtgemeinde dort stationiert werden. Trotz der angespannten Budget-Lage wird auch in Spittal in diverse Projekte investiert. „Der Fokus liegt am Neubau der Hauptwasserversorgungsleitung in Molzbichl, Rothenthurn, Olsach, Neuolsach und Unteramlach. Damit ist die Trink- und Löschwasserversorgung garantiert. Im Zuge der Tiefbauarbeiten wird eine Leerverrohrung für einen späteren Breitbandausbau verlegt“, sagt Stadtrat Christoph Staudacher.

Auch im Bezirk Hermagor hat man sowohl die Finanzen, als auch die Vorhaben im Blick: In Kötschach-Mauthen steht den Verantwortlichen mit der teuren Sanierung der Aquarena eine Mammutaufgabe bevor. Und auch in der Marktgemeinde Kirchbach soll das Schwimmbad saniert werden. In der Stadtgemeinde Hermagor wird ebenfalls gebaut: Mit der Sanierung der Volksschule Egg steht ein Großprojekt an.

Der Tourismus setzt auf Neuheiten

Bereits im Oktober des Vorjahres haben die Verantwortlichen der Tourismusregion Millstätter See - Bad Kleinkirchheim - Nockberge (MBN) eine neue Tourismusmarke und Regions-App angekündigt. Mithilfe dieser Maßnahmen sollen Erlebnisräume für Gäste, Mitarbeiter und Einheimische geschaffen werden, um ihnen „Zeit zu schenken“. Auch der Tourismusverband Mölltal setzt Projekte um. Mit der Online-Plattform www.tauern-laden.at wird die Vermarktung regionaler Produkte unterstützt. Der Shop soll weiter ausgebaut und mehr Anbieter mit eingebunden werden. Parallel dazu wurde das Projekt „Place to be“ ins Leben gerufen. An besonders schönen Orten im Mölltal sollen Bänke platziert werden, die zum Verweilen einladen.

Dieser Entwurf zeigt, wie die „Place to be“-Bänke aussehen sollen
Dieser Entwurf zeigt, wie die „Place to be“-Bänke aussehen sollen © Aberjung

Roland Sint, NLW-Tourismus (Nassfeld/Hermagor, Lesachtal, Weißensee) Geschäftsführer, kündigt für die zehn Mitgliedsgemeinden im Raum Gail-, Gitsch-, Lesachtal und Weißensee an, den Fokus vermehrt auf die Bereiche Kulinarik, Natur und Gesundheit zu legen. Markus Ramsbacher, Regionsmanager des Malta- und Liesertals, setzt auf den Schwerpunkt öffentliche Mobilität: „Unser neues Mobilitätskonzept lief sehr gut an und wird gerne in Anspruch genommen, natürlich gibt es aber noch viel zu tun. Wir bereiten uns schon jetzt auf Ende Dezember 2025 vor, wenn der planmäßige Gesamtverkehr der Koralmbahn beginnt. Wir hoffen, dass wir dann neue Gästeschichten aus dem urbanen Bereich ansprechen können, die kein eigenes Auto haben.“

Kultur wird groß geschrieben

Neuerungen stehen auch im kulturellen Bereich bevor. Beim Ensemble Porcia in Spittal wird Langzeit-Intendantin Angelica Ladurner von Florian Eisner, er ist Schauspieler, Regisseur, Kulturmanager und seit 2004 Mitglied des Ensembles, abgelöst. Mit großem Interesse wird die Eröffnung des neuen Kunsthauses am 24. Mai in Gmünd erwartet. Ausgestellt werden druckgrafische Werke des englischen Künstlers David Hockney (88). Das Gitarrenfestival in Millstatt findet von 5. bis 10. August statt, dieses Jahr wird es bereits mit einem „Special Spring Konzert“ mit den brasilianischen Gitarristen Alegre Correa und Francois Muleka am 15. März im Kongresshaus Millstatt eingeläutet. Die Musikwochen Millstatt stellen ihr Programm unter das Motto „Macht Musik“, dazu werden der Kärntner Philosoph Konrad Paul Liessmann und ein Jazzpianist einen Abend gestalten. Die hochkarätigen Künstler Andreas Schager und Ehefrau Lidia Baich werden ebenfalls erwartet. Ein Aushängeschild der Kärntner Chorszene, der Carinthia Chor Millstatt, wird heuer sein 70-Jahr-Jubiläum feiern.

Die Umbauarbeiten im Kunsthaus Gmünd laufen auf Hochtouren
Die Umbauarbeiten im Kunsthaus Gmünd laufen auf Hochtouren © Pirker

Tauernautobahn-Brücke wird mit Hochdruck weitergebaut

Der Neubau der knapp 50 Jahre alten Steinbrückenbach-Brücke auf der Tauernautobahn, Höhe Trebesing, wird die Asfinag weiter auf Trab halten. Rund 70 Millionen Euro wurden für den 600 Meter langen Autobahnübergang veranschlagt. Das Besondere an dem Vorhaben ist, dass die alte Brücke mittels hydraulischer Pressen rund sechs Meter angehoben wurde und nun für die Konstruktion des neuen Tragwerkes genutzt wird. Meter für Meter wird man sich auch 2025 vorarbeiten, um die Fahrbahn in Richtung Villach fertigzustellen. Danach muss das angehobene Tragwerk abgerissen werden, ehe der Verkehr auf die neue Brücke umgelegt werden kann. Umgehend wird die zweite Brücke in Fahrtrichtung Salzburg in Angriff genommen. Ein Bauende ist nicht vor 2029 in Sicht.

Der Bau der 600 Meter langen Autobahnbrücke schreitet voran
Der Bau der 600 Meter langen Autobahnbrücke schreitet voran © Pirker