Aus der Adeg-Filiale in St. Jakob bei Wolfsberg wird ein "Fleisch- und Wurstabholmarkt". Am 25. Juli wurden die Verträge unterschrieben, davor wurde mit der Adeg Wolfsberg-Genossenschaft Stillschweigen vereinbart. Für den steirischen Familienbetrieb wird es neben St. Andrä, Völkermarkt und Klagenfurt die vierte Filiale in Kärnten. Beziehungsweise die fünfte, denn Mitte September eröffnet auch in Feldkirchen ein Standort.

Die Fleisch und Wurstmarkt GmbH hat das Gebäude in St. Jakob gekauft, in der sich die Adeg-Filiale jetzt noch befindet. Über den Kaufpreis gibt Hubert Grantner, einer der Geschäftsführer der Fleisch und Wurstmarkt GmbH, keine Auskunft. "Wir übernehmen den Markt mit September und müssen dann komplett umbauen und einiges erneuern. Alleine der Umbau und die Modernisierung wird mindestens 500.000 Euro kosten", sagt Grantner. "Wir werden so richtig Gas geben, damit der Markt nicht zu lange geschlossen haben wird", sagt der Geschäftsführer, der den Abholmarkt Anfang Oktober eröffnen will.

Café bleibt erhalten

Beim Café wird sich nichts ändern. "Das Café wird gleich weiterlaufen, wie jetzt. Das bestehende Personal wird das Café von uns pachten und es bleibt auch während des Umbaus der Geschäftsflächen geöffnet", verrät Grantner. Und wie sieht es mit dem Supermarkt-Personal aus? Immerhin hat Adeg dort (noch) neun Mitarbeiterinnen beschäftigt. "Alle Angestellten können bleiben, sofern sie wollen. Wir würden sie mindestens zu den gleichen Konditionen übernehmen und hoffen, dass alle bleiben", sagt Grantner. Wieso er das noch nicht weiß? "Die Übernahme ist erst mit 25. Juli offiziell geworden, davor durften keine Gespräche geführt werden. Es wird erst am Wochenende Gespräche geben, dann wissen wir mehr", sagt Grantner.

2017 hat die Fleisch und Wurstmarkt GmbH eine Filiale in St. Andrä eröffnet
2017 hat die Fleisch und Wurstmarkt GmbH eine Filiale in St. Andrä eröffnet © Bettina Friedl

Auf der rund 550 Quadratmeter großen Verkaufsfläche wird es künftig nicht nur Frischfleisch vom Schwein, Rind und Geflügel geben, sondern auch Trockenwaren, Käse, Sauergemüse, Tiefkühlprodukte, Getränke, Süßwaren sowie regionale Produkte, wie Eier, Teigwaren & Co. "Wir haben viele regionale Lieferanten, das ist uns ganz wichtig", sagt Grantner.

Umsonst investiert

Auf die Filiale in Wolfsberg freut sich der steirische Familienbetrieb schon sehr. Immerhin hätte bereits 2019 eine Filiale in der Lavanttaler Bezirkshauptstadt eröffnet werden sollen. Damals investierte der Familienbetrieb über 350.000 Euro in eine (auch heute noch) leerstehende Fläche beim Fachmarktzentrum Sonnhalberweg im Süden von Wolfsberg. Doch nachdem die Widmung EKZ 2 beim FMZ nur Verbraucher-, aber keine Lebensmittelmärkte erlaubt, durfte das Geschäft nicht eröffnen.

Die Lavanttal-Ausgabe der Kleinen Zeitung vom 18. April 2019
Die Lavanttal-Ausgabe der Kleinen Zeitung vom 18. April 2019 © KLZ

Der Familienbetrieb habe damals kurz vor der Eröffnung erfahren, dass dieses Fachmarktzentrum gar keine Lebensmittelwidmung hat. Im Vorfeld habe der Makler, über den die Fläche angemietet wurde, mitgeteilt, dass alle Genehmigungen vorliegen. Dieser wiederum sagte, dass die Buwog als Besitzer der Liegenschaft zugesichert hat, dass die Widmung passt. Die Buwog habe zwar versucht, eine Sonderwidmung für Wolfsberg zu bekommen, was jedoch am Willen der politisch Verantwortlichen scheiterte. Und so hat der steirische Betrieb umsonst in den Umbau der Flächen investiert, die damals schon aufgenommen Mitarbeiter wurden dann in den Filialen in St. Andrä und Völkermarkt beschäftigt.