"Die Bewohner des Haus Elisabeth haben mir so viel gegeben, da wollte ich ihnen auch nach meiner Pensionierung etwas zurückgeben", berichtet Renate Graf (62). Die gelernte Damenkleidermacherin ging 29 Jahre lang im Caritas-Pflegewohnhaus in St. Andrä beruflich ein und aus. Die St. Andräerin hatte als Büglerin bereits in dieser Zeit stets ein offenes Ohr für Kolleginnen und Bewohner.

Zwei Besuche pro Woche

Als ihre Pensionierung Ende 2019 näher rückte, entschied sie sich zur Hospizausbildung bei der Caritas Kärnten, damit sie im neuen Lebensabschnitt einen Teil ihrer Zeit weiterhin den lieb gewonnenen Bewohnern vom Haus Elisabeth widmen kann. "Zwei Mal in der Woche komme ich hierher und besuche mit gewissen Bewohnerinnen den Gottesdienst oder wir beten im Zimmer zusammen. Bei schönem Wetter fahren wir im Rollstuhl in den Garten raus oder machen einen Abstecher in die Stadt." Manchmal sind es nur ganz einfache Gespräche über das Mittagessen und den dazugehörenden Mittagsschlaf, die für die Bewohner so wichtig sind.

"Für mich ist es eine schöne Arbeit, die mich erfüllt", schwärmt sie von ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Hospizbegleiterin, die bei manchen Personen auch eine Begleitung über mehrere Jahre bedeuten kann. 2016 verlor Graf eine ihr sehr nahe stehende Person und damals machte sie sich schon Gedanken: "Hier konnte ich nicht helfen, aber vielleicht kann ich jemand anderem helfen", erzählt Graf.

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