Erst hat in Lavamünd „aus wirtschaftlichen Gründen“ der Adeg im Ortskern geschlossen, danach hat die „Nah&Frisch“-Kauffrau als Nachfolgerin der Räumlichkeiten nach nur sechs Monaten wieder zugesperrt. Die Begründung: Die Kundenfrequenz sei zu gering. Das ist inzwischen eineinhalb Jahre her. Seitdem steht der Bevölkerung fußläufig nur noch der Billa außerhalb des Ortes, in Pfarrdorf, zum Einkauf zur Verfügung sowie die dort angrenzende Lagerhaus-Filiale, die seit einem Jahr als Selbstbedienungsladen Waren des täglichen Bedarfs anbietet.
Nun hat der Rewe-Konzern bei den Behörden Pläne für die Modernisierung der Lavamünder Billa-Filiale eingereicht. „Für den Umbau rechnen wir mit einer Sperre des Marktes von rund zwei Monaten“, heißt es seitens der Unternehmenskommunikation, die Fragen nach dem Investitionsvolumen unbeantwortet lässt. Die Filiale, die laut dem Konzern 1993 eröffnet wurde und in der 15 Mitarbeiter beschäftigt sind, wird auf den neuesten Stand gebracht: Die Frischebereiche (Obst/Gemüse und Feinkost) werden erneuert, die Kühlmöbel getauscht und mit Türen ausgestattet, die Inneneinrichtung im Verkaufsraum wird erneuert, die Beleuchtung auf LED umgestellt sowie die Sortimente erweitert, vor allem der Frischebereich. „Den Kundinnen und Kunden wird durch den Umbau das modernste Einkaufserlebnis ermöglicht“, so die Rewe Group.
Einen genauen Zeitplan für die Umsetzung gebe es noch nicht. „Der Umbau wird im ersten Halbjahr 2026 stattfinden“, heißt es aus der Unternehmenskommunikation. Während des zweimonatigen Umbaus wird der Billa geschlossen haben. In dieser Zeit können in der 2757 Einwohner großen Gemeinde (Stand 1. Jänner 2025) Waren des täglichen Bedarfs in der Lagerhaus-Filiale in Pfarrdorf auf Selbstbedienungsbasis gekauft werden – und zwar montags bis sonntags von 4 bis 23 Uhr. Wie das ohne Personal funktioniert? Mittels Bankomatkarte erhält man Zutritt zum Geschäft. Was man dort einkauft, muss man im Geschäft selbst scannen und mittels Karte bezahlen. Und wer mobil ist, kann auch im über fünf Kilometer entfernten Adeg-Kaufhaus Kampl in Ettendorf einkaufen.
Nachdem der Selbstbedienungseinkauf für die ältere Generation teils eine Hürde darstellt, wünscht sich Bürgermeister Wolfgang Gallant (Liste Gallant), dass das Lagerhaus die Bevölkerung während der Billa-Umbauzeit mit einer anwesenden Arbeitskraft beim Einkauf vor Ort unterstützt. Demnächst sollen Gespräche geführt werden.