Wenn Andreas Baumgartner (47) zu einem Einsatz gerufen wird, weiß er ein starkes Team hinter sich. Er ist seit 2021 Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Bad St. Leonhard und wird von 62 aktiven Mitgliedern sowie fünf Altkameraden unterstützt, die sechs Einsatzfahrzeuge betreuen. „Bei den oft nicht ungefährlichen Einsätzen kann ich mich zu 100 Prozent auf meine Mannschaft verlassen“, erzählt Baumgartner. Das beruht aber wohl auch auf Gegenseitigkeit. Mit seiner ruhigen und umsichtigen Art beweist, der in Wisperndorf aufgewachsene Kommandant, seine Führungsqualitäten. Immerhin wurde die Wehr 2024 zu rund 180 Einsätzen gerufen.

Gefährliche Einsätze

Als besonders herausfordernd gestaltete sich jener, zu dem die Mannschaft im Juli des Vorjahres gerufen wurde. Aufgrund des starken Regens und nach Murenabgängen standen Teile des Gemeindegebietes unter Wasser und Bäche waren über die Ufer getreten. „Wir waren vier Tage ununterbrochen im Einsatz und auch die Nachbereitungsarbeiten waren enorm“, sagt Baumgartner, der von seinem Vater Franz (91) motiviert wurde, sich mit 15 Jahren der örtlichen Wehr in Wisperndorf anzuschließen. 2018 wechselte er zur Stützpunktfeuerwehr Bad St. Leonhard und wurde dort drei Jahre später zum Kommandanten gewählt. „Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je, dass es Menschen gibt, die sich freiwillig hergeben, um anderen, die in Not geraten sind, zu helfen. Das macht die Feuerwehr aus. Bei uns gibt es Kameradschaft und gleichzeitig Freundschaften, um dann gemeinsam in den Einsatz zu gehen, um anderen zu helfen“, so der gelernte Maler, der seit 1997 als Staplerfahrer beim Sägewerk Stora Enso tätig ist. Besonders stolz ist der zweifache Familienvater, der in seiner Freizeit gerne wandert und mit dem Rad unterwegs ist, auf seine gut funktionierende Jugendgruppe mit 21 Mitgliedern. Zu seinem Bedauern ist noch keine Lösung bezüglich einer Verlegung des FF-Stützpunktes mitten im Stadtgebiet gefunden worden. „Nach einer Alarmierung ist die Ausfahrt über die Postgasse nicht ungefährlich“, so Baumgartner. Heuer kann er mit seinen Kameraden das 155. Bestandsjahr der Wehr feiern. Zum Bestandsjubiläum am 23. und 24. August 2025 wird ein neues Rüstlöschfahrzeug in den Dienst gestellt.

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