Die Zahlen schnellen nach oben: Allein in den ersten fünf Monaten dieses Jahres gab es in der katholischen Kirche Kärnten schon 3370 Kirchenaustritte - und damit bereits fast gleich viele wie im gesamten Vorjahr (3526). 2018, auch bedingt durch das Hochkochen der Vorwürfe gegen Bischof Alois Schwarz, hatte Kärnten mit einer Zunahme von 16,8 Prozent österreichweit die meisten Austritte. Im Bundesschnitt betrug die Steigerung 8,7 Prozent. Gabriel Stabentheiner begründet als Organisationsreferent der Kirchenbeitragsstellen die aktuellen Zahlen damit, „dass das Warten auf eine Klärung der Causa Bischof Schwarz durch Rom den Pegel hoch hält“. Eine Reaktion auf den Visitationsbericht von Erzbischof Franz Lackner gibt es noch nicht. Viele Beitragszahler seien in Abwartehaltung, sagt Stabentheiner. „Es gibt eine hohe Erwartung, dass es Konsequenzen gibt. Wenn nicht, befürchte ich Schlimmeres.“ Dann könnte es bis zu 2000 weitere Austritte geben und die Gesamtzahl an das Jahr 2010 (Bekanntwerden der Missbrauchsfälle) heranreichen.