Es war der Zufall, der Manfred Reautschnig zu seinem Traumjob gebracht hat. Seit mehr als 30 Jahren führt er zusammen mit Frau und Kind den Rabahof in Niederdorf in der Gemeinde Ebenthal. Ursprünglich wurde der Hof vom Vater des 61-Jährigen betrieben, damals noch ohne Obstanbau. "Ich war bei einem Technikunternehmen angestellt und habe die meiste Zeit im Büro verbracht. Den Hof meines Vaters wollte ich ursprünglich nicht übernehmen. Als er dann verstarb, führte eines zum anderen und jetzt stehe ich hier", sagt Reautschnig.

Durch zusätzliche Ausbildungen und mit viel Probieren hat er sich sein Wissen über den Obstanbau geholt. Heute werden auf insgesamt 1,5 Hektar zehn Obstsorten angesetzt und am Klagenfurter Benediktinermarkt verkauft. Seit 1956 ist der Betrieb am Markt vertreten. Reautschnigs Vater verkaufte dort damals noch Hühnerfleisch und Gemüse.

Brombeeren, Himbeeren, Zwetschgen und vieles mehr werden am Rabahof angesetzt
Brombeeren, Himbeeren, Zwetschgen und vieles mehr werden am Rabahof angesetzt © Markus Traussnig

Weiterverarbeitete Produkte, dazu zählen zahlreiche Marmeladensorten und diverse Säfte, werden heute von Reatuschnigs Frau Margret in der hauseigenen Betriebsküche zubereitet. Die Rezepte für Schnäpse, Apfelmost und Co. denkt sie sich selbst aus. Tochter Nicole kümmert sich unter anderem um den Ab-Hof-Verkauf, bei dem verschiedenste Kuchen aus Äpfeln, Marillen und Beeren angeboten werden. Er findet dreimal in der Woche statt.

Schwierigkeiten beim Obstanbau 

Die Wetterphänomene in diesem Jahr machen dem Rabahof stark zu schaffen. Bereits im April musste der Familienbetrieb aufgrund von Frostschäden die komplette Kirschernte aufgeben. Die Hochwasser der vergangenen Wochen haben den Kühlraum und das Erdbeerfeld geflutet. Auch die Hitze wirkt sich negativ auf die Obsternte aus, sodass viele Beeren am Feld zu schimmeln begannen. "Die ganzen Schäden beeinflussen auch unsere Erträge im nächsten Jahr. Deswegen ist es umso wichtiger, dass wir vorausdenken. Bei einem Kälteeinbruch versuchen wir, mit Paraffinkübeln die Kälte abzuweisen", sagt der 61-Jährige.

Mehr als 5000 Pflanzen stehen am Rabahof unter Wasser
Mehr als 5000 Pflanzen stehen am Rabahof unter Wasser © Markus Traussnig

Auch wenn der Obstanbau viele Schwierigkeiten mit sich bringt, ist der Familienvater froh über seinen Berufswechsel: "Meine Arbeit ist mein Hobby. Ich verbringe viel Zeit in der Natur und komme täglich mit dankbaren Menschen in Kontakt. Es sind Momente wie diese, für die sich die harte Arbeit auszahlt."