Heftig von den schweren Regenfällen der vergangenen Tage getroffen wurden in Kärnten neben den Bezirken Wolfsberg und Völkermarkt auch Klagenfurt und Klagenfurt-Land. In Waidisch mussten am Freitagabend Bewohner von vier Häusern evakuiert werden, in Viktring musste am Samstag Zivilschutzalarm ausgelöst werden, ein Damm droht zu brechen.

Dringender Aufruf an Bevölkerung!

Die Abflussmenge aus dem Treimischer Teich wird erhöht, um den Pegelstand zu senken und Schlimmeres zu verhindern. Dadurch wird es in Viktring zu Überschwemmungen kommen. Bewohner sollen ihre Häuser nicht mehr verlassen! Gehen Sie nicht mehr in den Keller! Warten Sie auf weitere Anweisungen!

Die Ereignisse vom Samstag zum Nachlesen:

21.15 Uhr Zivilschutzwarnung ist noch aufrecht

Stand 21.15 Uhr ist die Zivilschutzwarnung für Viktring aufrecht. Die Situation sei zwar stabil, die Feuerwehren sind aber weiter im Dauereinsatz. Zudem hat sich in den Abedstunden der Rege wieder verstärkt. Zivilschutzwarnung gibt es auch in der Gemeinde Keutschach.

20.45 Uhr Zusammenhalt und Unterstützung

Viele Wehren erfahren besonders heute, welchen Stellenwert sie in der Bevölkerung haben. Es wird auf viele Arten danke gesagt. Vollkommen verdient.

19.30 Uhr Warnung auch in Keutschach

Mittlerweile gibt es auch in Keutschach Zivilschutzwarnung, nämlich für die Bereiche Rauth, St. Nikolai und Höflein. Derzeit werden Personen aus Häusern evakuiert. Achtung: Personen aus Haushalten entlang des Rauterbaches sollen sich nicht im Erdgeschoss oder Keller aufhalten.

19.15 Uhr Update aus Ferlach

Der Loiblpass ist ab Sapotnica gesperrt, das Bodental ist offen. "Waidisch ist seit 17 Uhr wieder erreichbar. Die Evakuierung in Unterwaidisch bleibt bis morgen aufrecht", so Ferlachs Bürgermeiser Ingo Appé.

© Appé

19 Uhr Erkundung aus der Luft

Branddirektor Herbert Schifferl und Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider haben sich am Nachmittag von den Hochwasserschäden ein Bild aus der Luft gemacht. Am Abend tritt der Krisenstab dann erneut zusammen, um über das weitere Vorgehen zu beraten.

16.45 Uhr Hangrutsch am Magdalensberg

Am Samstag kam es aufgrund der starken Regenfälle zu einem großflächigen Hangrutsch am Magdalensberg. Infolgedessen musste eine Familie aus ihrem Wohnhaus evakuiert werden. Die Magdalensberger Straße - L85 - ist bis auf weiteres im betroffenen Bereich vollständig gesperrt.

© BM Florian Scherwitzl, BFKdo Klagenfurt Land

16.20 Uhr Feuerwehr und Bürgermeister zum aktuellen Stand

In einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz können Bürgermeister Scheider, Wolfgang Germ vom Krisenstab und Branddirektor Herbert Schifferl leichte Entwarnung geben. Alle Dämme sind derzeit gesichert, auch weitere Regenfälle bis Mitternacht bringen die Stabilität nicht in Gefahr. "Wir haben das Schlimmste verhindern können", sagt Schifferl. Die Zivilschutzwarnung bleibt weiter aufrecht, die Feuerwehren sind laut Germ noch immer in Alarmbereitschaft. Über 200 Einsätze sind derzeit noch zu erledigen. Diese werden nach und nach abgearbeitet.

Obwohl durch den gezielten Abfluss des Treimischer Teiches auch der Rekabach oder die Sattnitz hohe Wasserstände aufweisen oder teils überlaufen, wurde die richtige Entscheidung getroffen, sind sich alle sicher. Die Gefahr eines Dammbruches war zu groß. "Dann wäre Viktring verloren gewesen", sagt Schifferl.

Er bittet bei der Bevölkerung um Geduld. Aufgrund des hohen Grundwasserspiegels und den anhaltenden Regenfällen sei es derzeit in den meisten Fällen nicht sinnvoll, Keller auszupumpen. Die Einsatzkräfte werden noch einige Tage mit den Aufräumarbeiten beschäftigt sein.

Germ, Scheider und Schifferl (von links) bei der Pressekonferenz
Germ, Scheider und Schifferl (von links) bei der Pressekonferenz © Marco-William Ninaus

15.30 Uhr Schöne Geste der Austria Klagenfurt

Das Derby gegen den WAC musste hochwasserbedingt abgesagt werden, die Austria Klagenfurt lässt mit einer schönen Aktion aufhorchen: Die für den Spieltag vorbereiteten Speisen sind an der Kassa Süd von 16 bis 19 Uhr für freiwillige Einsatzkräfte sowie für Anrainer, die keinen Strom haben, abzuholen. "Neben den Speisen gibt es auch ein Kuchenbuffet, welches von Eltern aus dem Nachwuchs der Austria zur Verfügung gestellt wurde und eine Eistruhe voll mit Krappfelder Eis. Außerdem weren wir die Speisen der Berufsfeuerwehr selbst vorbeibringen", heißt es von der Austria.

15 Uhr Neuerliches Krisentreffen

Der Regen in Klagenfurt hört nicht wirklich auf, die Einsatzkräfte haben sich wieder zum Krisengespräch getroffen. "Dabei wurden die aktuellen Einsätze besprochen", sagt Bürgermeister Christian Scheider. Um 15.30 Uhr will die Stadt über die aktuelle Lage berichten.

14.45 Uhr Häuser in Ferlach bleiben evakuiert

Am Freitag wurden vier Häuser in Unterwaidisch in der Stadtgemeinde Ferlach aus Sicherheitsgründen evakuiert. Die Evakuierung bleibt mindestens noch bis Sonntag bestehen, sagt Bürgermeister Ingo Appé (SPÖ): "Das Bundesheer räumt das Auffangbecken noch auf." Am Samstag gingen Muren im Bodental, Loibltal oder Waidisch ab. Die gröbsten Arbeiten wurden erledigt, die Lage ist aber weiterhin labil. 160 Einsätze wurden in den letzten 48 Stunden erledigt.

"Die Glan macht uns zu schaffen", sagt der Maria Saaler Bürgermeister Franz Pfaller (SPÖ). Der mobile Hochwasserschutz ist in Karnburg installiert. Bäche treten im Gemeindegebiet über die Ufer, der steigende Grundwasserspiegel flutet zahlreiche Keller. Noch habe man die Situation im Griff, sollte sich das Wetter nicht verschlechtern, so Pfaller.

14 Uhr Derby wegen Hochwasserlage abgesagt

Aufgrund der derzeitigen Wettersituation wird das für heute geplante Bundesliga-Fußballspiel SK Austria gegen WAC in der 28 Black-Arena abgesagt. Die Hochwassereignisse haben auch Auswirkungen auf die heimische Bundesliga. Seitens der Landeshauptstadt Klagenfurt wird in Abstimmung mit dem Land Kärnten das heutige Fußballderby abgesagt. Die SK Austria hätte heute um 17 Uhr gegen den WAC gespielt, die Einsatzkräfte sind aber aufgrund der aktuellen Ereignisse anderweitig gebunden. Zusätzlich wäre vor Ort mit massiven Parkplatzproblemen zu rechnen gewesen.

12.10 Uhr Foto-Lokalaugenschein

11.30 Uhr Kanalnetz an Grenze der Belastbarkeit

Die enormen Regenmengen belasten derzeit auch massiv das öffentliche Kanalnetz der Landeshauptstadt. Teilweise ist bereits ein Wasseraustritt aus den Kanälen zu beobachten. Es wird daher um besondere Vorsicht gebeten. Auch wird die Bevölkerung gebeten, nicht in Eigenregie das eingetretene Wasser mittels privater Pumpen in das öffentliche Kanalsystem zu pumpen. "Das Kanalsystem der Stadt hat mittlerweile die Belastungsgrenze erreicht. Um eine totale Überlastung des Systems zu verhindern, ersuche ich um Mithilfe aller Bürgerinnen und Bürger. Bitte öffnen Sie keinesfalls Kanaldeckel und leiten Sie keinesfalls Schmutzwasser in das öffentliche Kanalsystem ein", appelliert Entsorgungsreferentin Stadträtin Sandra Wassermann.

11.10 Uhr Bürgermeister vorsichtig optimistisch

11 Uhr Auch Tierheim Garten Eden überflutet

Vom Hochwasser getroffen wurde auch das Klagenfurter Tierheim Garten Eden. Böden und Kanäle konnten das Wasser nicht mehr aufnehmen. Bei der Suche nach Hilfe mittels Pumpe konnten die Verantwortlichen fündig werden. Gegenseitige Hilfe wird in diesen Stunden großgeschrieben.

10.50 Uhr Leichte Anzeichen von Entspannung

Das Wasser vom Treimischer Teich wird kontrolliert abgeleitet, fließt hinunter nach Viktring in die Sattnitz, dann in die Glan. Wie ein Lokalaugenschein zeigt, kann der Damm von den Einsatzkräften erfolgreich gehalten werden, die Lage stabilisiert sich, die Gefahr ist laut Einsatzkräften aber noch nicht vorbei.

© Marco-William Ninaus

10 Uhr So ist derzeit die Situation am Treimischer Teich

9.50 Uhr Fieberhaftes Arbeiten am Treimischer Teich

Stellungnahme von Oberst Ralf Gigacher vom Österreichischen Bundesheer zur Situation am Treimischer Teich:

9.15 Uhr Zivilschutzwarnung wiederholt

Anspannung in Viktring, der Damm hält zwar, der Treimischer Teich sorgt aber für enorme Probleme. Er hat eine gefährliche Wasserhöhe erreicht. Aus diesem Grund wurde soeben die Zivilschutzwarnung wiederholt. Die Sirenen rufen Zivilschutzalarm aus. Die Bevölkerung wird ersucht, die Wohnungen nicht mehr zu verlassen und sich innerhalb der Wohnräume in höhere Bereiche zu begeben und auch nicht mehr in das Kellergeschoß zu gehen. Zur Verhinderung des Dammbruches wird die Abflussmenge des Teiches auf kontrollierte Weise erhöht, was zu punktuellen Überschwemmungen führen wird.

9.12 Uhr Damm ist stabil

Eine gute Nachricht: Der enorme Einsatz rund um den Damm, der in Viktring zu brechen droht, hat sich bislang ausgezahlt. Der Damm hält! Noch immer laufen Pumpen, um den natürlichen Abfluss zu unterstützen. Derzeit kommt gleich viel Wasser nach, wie abrinnt, sagt ein Arbeiter vor Ort.

9 Uhr "Situation noch nie erlebt"

„Eine solch dramatische Situation habe ich in meiner ganzen Berufslaufbahn noch nie erlebt. Die Feuerwehren und auch das Österreichische Bundesheer sind im Dauereinsatz. Wir bitten die Bevölkerung, unbedingt auf nicht notwendige Fahrten zu verzichten und den Anweisungen der Einsatzkräfte Folge zu leisten. Das erleichtert uns die Arbeit und hilft, rasch die unzähligen Einsatzorte zu erreichen“, sagt Branddirektor-Stellvertreter Wolfgang Germ, Leiter des Krisenstabes der Berufsfeuerwehr.

8.45 Uhr Auch Karnburg betroffen

Die enormen Wassermassen setzen den Einsatzkräften auch im Bereich Karnburg zu. Die Glan führt Hochwasser, teilweise sind Straßen gesperrt.

© Marco-William Ninaus

8 Uhr Bundesheer im Dauereinsatz

4000 Sandsäcke haben das Team der Berufsfeuerwehr und die Pioniere des Militärkommandos Kärnten seit Freitagnachmittag bereits befüllt. „33 Männer sind von uns vor Ort“, sagt Oberstabswachtmeister Gottfried Theuermann. Den Sand organisiert die Feuerwehr, ständig kommen neue Lieferungen nach.

Die Säcker werden zur Absicherung gebraucht - wie hier in Viktring
Die Säcker werden zur Absicherung gebraucht - wie hier in Viktring © Berufsfeuerwehr Klagenfurt

7.45 Uhr Hunderte Keller unter Wasser

Laut Wolfgang Germ, Chef des Krisenstabes der Feuerwehren, stehen in Klagenfurt hunderte Keller unter Wasser. Ab einer Wasserhöhe von 15 Zentimetern kann sich die Bevölkerung bei den Feuerwehren melden. Probleme gibt es beim Treimischer Teich. Die Straße in diesem Gebiet wurde weggeschwemmt, schweres Gerät vom Bundesheer angefordert. 

7.15 Uhr Pizzeria unter Wasser

Wasser in der Pizzeria Mario in Viktring. Gute 15 Zentimeter Wasser stehen im Lokal, alle Möbel sowie viele Geräte sind kaputt. „Es ist eine Katastrophe“, sagt Besitzer Mario Murtezani.

6.30 Uhr: Murenabgänge in Pitzelstätten

Um 5 Uhr wurde der Krisenstab wieder einberufen, berichtet Wolfgang Germ von der Berufsfeuerwehr Klagenfurt. Zahlreiche Keller stehen in Viktring unter Wasser.

In der Nacht ging ober Pitzelstätten eine Mure auf der Tentschacher Straße ab. Zu Schaden kam niemand. Ein Traktor räumt derzeit den Weg frei. „Es ist hier ziemlich kritisch, hoffentlich wird der Regen nicht mehr“, sagt Philipp Wernig, Grundbesitzer.

Mure in Pitzelstätten
Mure in Pitzelstätten © Marco-William Ninaus

6.15 Uhr: Treimischer Teich geht über

Der Treimischer Teich geht derzeit „kontrolliert über“, sagt Staubeckenverantwortlicher Franz Maidic. Die Feuerwehren schlichten in Viktring derzeit Sandsäcke, der Krisenstab berät zur Stunde, wie es weitergeht. Zwar geht der Teich kontrolliert über, „für Viktring ist es dennoch kritisch“, sagt der Verantwortliche.

© Marco-William Ninaus

6 Uhr: Zufahrt zum Strandbad gesperrt

Von Überflutungen betroffen ist auch der Bereich rund um das Klagenfurter Strandbad. Die Zufahrt musste am Freitagabend gesperrt werden.

© Hannes Krainz

5.45 Uhr: Der Regen wird nachlassen

Die hoffnungsvolle Nachricht des Tages: Laut Vorhersagen werden für Samstag keine Starkregen-Mengen mehr in Kärnten erwartet. In Oberkärnten wird es im Laufe des Vormittags zu regnen aufhören, am längsten regnen wird es in Unterkärnten.

5.30 Uhr: Zivilschutzalarm weiter aufrecht

Der Zivilschutzalarm für Viktring ist weiterhin aufrecht. Der Damm in der Karl-Truppe Straße droht zu brechen. Am späten Freitagabend konnten die Feuerwehren leichte Entwarnung geben, ein Teil der Wassermassen konnte mittels Abpumpen umgeleitet werden. 200 Meter Schlauch wurden dafür verlegt.

Die Entwicklung vom Freitag zum Nachlesen: