Starke Persönlichkeiten: John Patrick Platzer

Freude über die Urkunde: John Patrick Platzer
Freude über die Urkunde: John Patrick Platzer © KLZ/Dieter Kulmer

John Patrick Platzer (32) aus Krumpendorf ist Initiator des Charity-Vereines „Soldaten mit Herz“. Dafür erhielt er den „Albert Schweitzer Lifetime Award für Humanität“. Mittlerweile haben sich mehr als 200 Mitglieder dem Verein angeschlossen. „Es freut uns, dass wir Menschen helfen können“, sagt Platzer, der in Villach aufgewachsen ist. Alles hätte mit einer Sammelaktion für das SOS-Kinderdorf angefangen. Es wurden Schlitten für den Winter organisiert. „Mir liegt das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen einfach sehr am Herzen. Ich konnte bei der Aktion auf meine eigene Basis als Milizsoldat zurückgreifen“, sagt der Informationsoffizier des Militärkommandos Kärnten. Mittlerweile wurden viele weitere Aktionen von den „Soldaten mit Herz“ umgesetzt. Für die Jugendnotschlafstelle in Klagenfurt wurden beispielsweise Schlafsäcke und Hygieneartikel gesponsert und der kaputte Fernseher im betreuten Wohnen „Kontraste“ in Villach wurde durch einen neuen ersetzt.

Die Gewinner im Video!

Erfindergeist: Tadej Čertov

Tadej Certov
Tadej Certov © KLZ/Dieter Kulmer

Der Imker aus Zell/Sele Tadej Čertov (28) hat mit seinem Geschäftspartner Karl Maier eine Bienenstockwaage samt BeeSaver-App entwickelt. Ihr Ziel: die Rettung der Biene. Die Idee und die Leidenschaft für die Bienen sind während eines Uni-Projektes entstanden. Čertov studierte bis 2017 Forstwissenschaften an der Universität für Bodenkultur. „Durch die Waage können wir das Gewicht der Bienen messen, durch zusätzliche Sensoren erkennen wir Temperaturveränderungen und durch Tonaufnahmen lernen wir mehr über das Schwarmverhalten der Bienen“, erläutert Čertov die Erfindung. Über die App können Nutzer dann Daten und Vergleichswerte über ihr Bienenvolk erhalten. „Den Imkern werden ihre routinemäßigen Kontrollarbeiten abgenommen und der Stress beim Bienenvolk wird erheblich reduziert“, sagt der 28-Jährige. In diesem Frühjahr kommt die Neuheit auf den Markt. Die App kann bereits runtergeladen werden. Das Interesse ist nicht nur in Österreich groß.

Sport: Christoph Schaschl

Christoph Schaschl
Christoph Schaschl © KLZ/Dieter Kulmer

Christoph Schaschl (30) ist ein wahres Ausnahmetalent. Im Herbst des Vorjahres stellte er als erster Mensch mit einem Rollstuhl und Tauchausrüstung einen Weltrekord auf. 60 Minuten tauchte der ehemalige Rollstuhlbasketballer aus Keutschach am See im Stadionbad Wolfsberg unter und fuhr 1053,4 Meter unter Wasser. Das war die bisher weiteste Strecke, die jemand unter Wasser zurücklegte. Mit 18 Jahren hat sich Schaschl bei einem Snowboardunfall den Lendenwirbel gebrochen. Seitdem ist der Keutschacher querschnittsgelähmt. Davon lässt er sich aber nicht aufhalten. „Trotz des Handicaps habe ich nie aufgegeben“, sagt Schaschl, der auch Erfolge als Rollstuhl-Basketballer feierte. Mit seiner Mannschaft, den Carinthian Broncos, holte er sich einen Staatsmeistertitel. Er trainierte aber auch im Kader der Nationalmannschaft. Privat führt der gelernte Koch seit 2020 das „Restaurant Karawankenblick“ seiner Eltern am Pyramidenkogel. Schaschl, der sich sehr über die Auszeichnung freute, plant bereits weitere Weltrekord-Versuche.

Kultur: Ian Jules

Ian Jules
Ian Jules © KLZ/Dieter Kulmer

Er ist bunt, er ist schrill, er ist einzigartig: Die Rede ist vom Social-Media-Star und Rapper Ian Jules (21) aus Klagenfurt. Mit seinen Songs konnte er große Erfolge auf seinen Social-Media-Kanälen und bei den österreichischen Hip-Hop-iTunes-Charts feiern. Der „freundliche Regenbogen von nebenan“, wie er sich selbst beschreibt, setzt sich aber auch für mehr Toleranz ein. Im Sommer hat er eine Demo gegen Rassismus in Klagenfurt initiiert. Mit „Ian Jules“ hat er sich mit 16 Jahren eine Kunstfigur erschaffen. In die Betreuung seiner sozialen Kanäle steckt er täglich zwölf bis 15 Stunden. „Ian Jules bleibt im Gedächtnis, Ian Jules ist elektrisierend, Ian Jules ist rebellisch“, erklärt der 21-Jährige die Idee hinter seiner Erschaffung. Zufrieden ist er, wenn eines seiner Videos auf dem Portal „tiktok“ 2,5 Millionen Mal angeschaut wurde und mehr als 200.000 „Gefällt mir“ erhielt. Wobei er sich mehr über negative Kommentare freut. Warum? „Weil daraus Diskussionen entstehen“, sagt der 21-Jährige, der jungen Leuten rät: „Steht immer bedingungslos zu euch selbst.“

Junge Talente: Rosa Donner

Rosa Donner
Rosa Donner © KLZ/Dieter Kulmer

Bereits mit sechs Jahren hat Rosa Donner (17) angefangen, zu segeln. „Es hat mir immer wahnsinnig getaugt“, sagt die Klagenfurterin. Aus anfänglicher Freude ist eine beachtliche Erfolgsserie geworden. 2020 hat sie sich in San Remo mit Segelpartner Sebastian Slivon für die Weltmeisterschaft qualifiziert und die Mixed-Wertung gewonnen. Gemeinsam siegten sie als erstes österreichisches Team auch bei der kroatischen Meisterschaft im 420er.  Außerdem stiegen sie 2020 in die Olympische Bootsklasse 470 um und feierte auch hier schon beachtenswerte Erfolge, wie einen dritten und vierten Platz. „Mein großes Ziel ist Olympia 2024 oder 2028. Es muss ein unglaubliches Erlebnis sein, mit Sportlern aus der ganzen Welt an den Olympischen Spielen teilzunehmen“, sagt die junge Athletin. Die Coronakrise macht das Segeln zu einer Herausforderung. Mehrmals wurde das Training an der portugiesische Algarve umgeplant. Donner bleibt aber positiv: „Anders geht es auch gar nicht.“