Volkes Stimme muss nun also nicht mehr gehört werden, weil der Protest gegen einen Standort – jenen in der Ostbucht – eine breite und ernsthafte Debatte über die übrigen drei Möglichkeiten übertönt hat. Praktisch, irgendwie. Nun wird das neue Hallenbad also bei Minimundus gebaut und das hält die ÖVP und die Grünen in der Koalition. Viel zukunftswirksamer ist diese Grundsatzentscheidung aber nicht.
Denn: Ein Standort alleine ist noch lange kein Konzept. Der grüne Stadtrat Frank Frey spricht von einem „neuen Tor in die Stadt“, das errichtet werden soll, SPÖ Vizebürgermeister Jürgen Pfeiler sinniert über sportliche Synergien zwischen dem neuen Bad und Rad- und Laufstrecken. Klingt alles nett – und schwer vereinbar mit der Vorgabe, trotz des komplexen Untergrunds in dieser Gegend, nicht mehr als 42 Millionen Euro zu verbauen.
Und dann bleibt da noch das alte Hallenbad, das ab 2023 eine 10.000 Quadratmeter große Ruine mitten in der Stadt sein wird. Welches Konzept hat man für diesen Standort vorgesehen? Ist man mutig und etabliert im Umfeld des Wifi, des Makerspace und der HTL Lastenstraße eine Ergänzung zum Bildungsangebot? Oder geht man den Klagenfurter Weg – und errichtet ein weiteres Parkhaus?