Im Juli des Vorjahres sorgte die RM Bauträger GmbH für negative Schlagzeilen: Das Unternehmen mit Firmensitz in Ebenthal wies zum damaligen Zeitpunkt Verbindlichkeiten in der Höhe von 2,6 Millionen Euro auf und musste Insolvenz anmelden. Man strebte ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung mit einer 20-prozentigen Quote an. Damals waren rund 100 Gläubiger betroffen.

Die Insolvenz begründete die Schuldnerin mit massiven Auftragseinbrüchen im Baugewerbe, der Umsatz sank 2023 um über 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die Folge war ein bilanzieller Verlust von 2,34 Millionen Euro. Gleichzeitig kam es zu massiven Kostensteigerungen, in der Kombination habe dies zur Zahlungsunfähigkeit geführt.

Jetzt allerdings beschäftigt das Unternehmen, das sich mit dem Erwerb, der Veräußerung, Verwaltung, Vermietung und Verpachtung von Immobilien sowie der Bautätigkeit jeglicher Art und dem Bauträgergewerbe beschäftigt, erneut das Konkursgericht. Über Gläubigerantrag wurde am Landesgericht Klagenfurt ein Konkursverfahren eröffnet. Diesmal sind allerdings noch viele Fragen offen, wie beispielsweise die Höhe der Passiva und ob Dienstnehmer von der Insolvenz betroffen sind.

Noch immer kein Gästebetrieb

Die RM Bauträger GmbH ist auch für ein bis dato nicht vollendetes Hotelprojekt in Krumpendorf verantwortlich. Nahe der Strandpromenade, auf rund 2500 Quadratmeter zwischen Wörthersee und Waldarena, errichtete die Firma vor drei Jahren ein Appartement-Hotel mit mehr als 30 Zimmern. Spätestens zu Jahresbeginn hätte es ein Betreiber übernehmen sollen – das kündigte die Eigentümergesellschaft, die My Stars Projektmanagement GmbH, im Sommer 2024 an. Doch die Anlage ist bis heute unvollendet: Aus der Decke hängen Kabel, an einen Gästebetrieb ist nicht zu denken.

Die Schwierigkeiten eines Firmengeflechts, in die die RM Bauträger GmbH involviert ist, scheinen sich nicht auf Kärnten zu beschränken: Im Salzburger Rauris ist die Mutterfirma des Bauträgers, die RM Immobilieninvest GmbH, an einem „Hotelferiendorf“ mit mehr als 40 Chalets beteiligt. Auch hier ruht seit drei Jahren jede Bautätigkeit – die Chalets stehen weiterhin als Rohbauten da. Im Mai kündigte der örtliche Bürgermeister gegenüber den Salzburger Nachrichten die Ausstellung eines Beseitigungsauftrags an. Die Eigentümergesellschaft müsste die unfertigen Gebäude dann auf eigene Kosten rückbauen.

Zum Insolvenzverwalter wurde im aktuellen Fall der Klagenfurter Rechtsanwalt Gerd Kapeller bestellt. Forderungen können bis zum 1. Dezember über den AKV Europa oder den KSV1870 angemeldet werden. Die erste Gläubigerversammlung, Berichts- und Prüfungstagsatzung findet am 16. Dezember statt.