Die Geburt eines Kindes bringt unermesslich viel Freude in das Leben der Eltern. Wenn Zwillinge zur Welt kommen, verdoppelt sich dieses Glück – doch für Bianca Weinzettl und Josef Liendl (beide Mitte 30) aus Köttmannsdorf wurde dieses Glück auf ganz besondere Weise gesteigert. Am 16. Dezember 2024 erblickten Julian und Felix, geboren um 9:09 und 9:10 Uhr, im Klinikum Klagenfurt das Licht der Welt. Die beiden Brüder wurden von ihren großen Schwestern Anna, Sophia und Helena bereits sehnsüchtig erwartet. Das Besondere: Auch Sophia und Helena sind Zwillinge.

Riesen Überraschung

Für die Familie ist dies ein „Weihnachtswunder“, wie sie ihr doppeltes Zwillingsglück liebevoll nennen. „Wir konnten es kaum glauben, als wir erfuhren, dass wir noch einmal Zwillinge erwarten“, erzählt Bianca Weinzettl. Ursprünglich hatten sie und Josef ein Kind geplant – dass sie mit zwei eineiigen Zwillingspaaren gesegnet würden, war eine riesige Überraschung. „Im ersten Moment war es auch ein kleiner Schock. Wir haben uns oft gefragt, wie wir den Alltag mit vier kleinen Kindern unter zwei Jahren schaffen sollen. Aber wir haben uns ja bewusst für eine Familie entschieden, und wenn wir unsere Kinder ansehen, dann sind alle Sorgen schnell vergessen“, so die Finanzverwalterin.

Die Nächte sind kurz

Während Mutter und Vater am Tisch sitzen, jeweils ein Kind auf dem Arm, schläft der kleine Felix in seinem Bettchen, während Helena fröhlich in der Küche herumdüst. Trotz der Herausforderungen wirken die Eltern entspannt. „Der Vorteil ist, dass wir den Ablauf schon von unseren Zwillingsmädchen kennen“, schmunzelt Bianca. Doch wie schaffen es die jungen Eltern, auch mal zur Ruhe zu kommen? „Die Nächte sind schon sehr kurz. Wir stehen jetzt zu Zeiten auf, zu denen wir früher vom Fortgehen nach Hause gekommen sind“, lacht Josef. „Zum Glück schlafen die ‚großen‘ Mädels meistens schon durch.“

Auch Anna, Weinzettls Tochter aus erster Beziehung, freut sich über die Geschwister
Auch Anna, Weinzettls Tochter aus erster Beziehung, freut sich über die Geschwister © Kk

Beide betonen, dass Routine das Wichtigste sei: „Ohne die läuft hier gar nichts.“ Um den Alltag mit den vier Kleinen zu bewältigen, setzen die Eltern auf feste Abläufe. „Ich stehe als Erster auf, hole die Mädels, mache sie fertig und bringe sie runter. Dann sind die Kleinen dran“, erklärt Josef, der als selbstständiger Baumeister und Angestellter beim Kärntner Siedlungswerk arbeitet. Dabei betont er auch die Unterstützung durch seinen Arbeitgeber: „Meine Geschäftsführer zeigen viel Verständnis für meine persönliche Situation.“

Mittlerweile besuchen Helena und Sophia die Kindertagesstätte in Köttmannsdorf. „Die beiden sind so gesellig, jeden Morgen freuen sie sich schon auf die anderen Kinder. Und für uns ist es natürlich eine Erleichterung, wenn wir zumindest den Vormittag für unsere beiden Neuankömmlinge haben“, erzählt Bianca.

Doch auch mit dieser Unterstützung bleibt der Alltag intensiv. „Was wir wirklich unterschätzt haben, ist die Menge an Windeln und Fläschchen, die wir täglich brauchen“, lacht die Mutter. Pro Tag werden mindestens 26 Fläschchen zubereitet und rund 20 bis 25 Windeln gewechselt. „Wir haben sogar schon eine extra Mülltonne vor dem Haus“, fügt sie augenzwinkernd hinzu. Josef ergänzt: „Am Anfang haben die Jungs noch nicht so viel getrunken, aber jetzt wollen sie einfach nur noch wachsen und trinken alle eineinhalb Stunden etwas.

Ein Armbändchen hilft

Die Frage, wie man die Kinder auseinanderhält, sorgt immer wieder für Heiterkeit. „Bei den Mädchen war das nie ein Problem – Helena war immer etwas leichter als Sophia, das merkt man natürlich beim Halten. Aber ab und zu haben wir sie auch verwechselt, und das nehmen wir mit Humor“, sagt Josef. Bei den Jungs sei die Unterscheidung momentan schwieriger, da sie beide gleich viel wiegen. „Damit wir sie nachts nicht verwechseln, tragen sie Namensbändchen.“

Auch die Schwangerschaften waren für Bianca eine besondere Zeit. „Mit den Burschen war es natürlich etwas anders, weil mich die Mädchen immer auf Trab gehalten haben. Da blieb nicht mehr so viel Freizeit“, erinnert sie sich lächelnd. Wie sieht die Freizeitgestaltung mit vier Kleinkindern überhaupt aus? „Früher war ich oft am Golfplatz oder beim Skifahren. Jetzt findet man mich öfter beim Lego-Bauen oder Puppenspielen“, sagt die junge Mutter lachend. Josef, der Hobbysportler und Fußball-Funktionär beim ASKÖ Köttmannsdorf, meint schmunzelnd: „Zurzeit liegt mein Hobby auch eher bei der Bespaßung unserer Kinder.“

Familie mit zwei Zwillingen Köttmannsdorf
Die Kinder halten die Familie aus Köttmannsdorf auf Trab © Helmuth Weichselbraun

Ein großes Anliegen der Familie ist es, dem Klinikum Klagenfurt ihren Dank auszusprechen. „Eine Zwillingsschwangerschaft ist immer eine Risikoschwangerschaft, und wir sind so dankbar, dass beide Male alles gut gegangen ist“, betonen Bianca und Josef. „Wir wurden die ganze Zeit über so liebevoll betreut – von der ersten Beratung bis hin zur Geburt. Es war großartig dort.“