Das Projekt wurde groß angekündigt: Im Sommer des Vorjahres hätten der Waidmannsdorfer Hof und die umliegenden alten Häuser in der Josef-Gruber-Straße in Klagenfurt abgerissen werden sollen, um Platz für das Wohnprojekt „Quatrium“ mit 102 neuen, Blackout-sicheren Eigentumswohnungen zu schaffen. Wie gesagt, hätten – denn noch ist nichts passiert.

Die Suche in gängigen Onlinesuchmaschinen läuft ins Leere. Die Projektwebseite www.quatrium.at gibt es nicht mehr, auch auf der Homepage des Remax-Immobilienmaklers Peter Dohr, er war mit der Vermarktung der Wohnungen betraut, sucht man vergeblich nach dem Projekt.

Verkauf gestoppt

„Wir haben den Verkauf gestoppt, weil der Baubeginn nach hinten verschoben wurde“, erklärt Dohr auf Nachfrage. „Quatrium“ geselle sich damit in eine Reihe von Neubauprojekten im Bauträgersegment, die nicht planmäßig umgesetzt werden können. „Wir hatten bei diesem Projekt insgesamt 300 Anfragen. Doch Neubauwohnungen sind für viele aufgrund der restriktiven Kreditrichtlinien nicht leistbar. Die Leute gehen in die Miete – Wohnungen mit einer Nettomiete von 12 Euro pro Quadratmeter sind bei uns binnen 48 Stunden vergeben. Anderseits warten diejenigen, die das Geld haben, lieber und treffen derzeit keine Kaufentscheidungen“, erklärt Dohr. Grund seien die medial verbreiteten Prognosen, dass die Zinsen und Baupreise fallen werden.

Das 8800 Quadratmeter große Areal des Waidmannsdorfer Hofes gehört seit über fünf Jahren der Wagner Vermietung Waidmannsdorf GmbH des ehemaligen Gesundheits- und Pflegeunternehmers Stephan Wagner. Er bestätigt Dohrs Schilderungen: „Unsere Zielgruppe bei diesem Projekt sind Jungfamilien und die bekommen derzeit sehr schwer einen Kredit. Die Regierung diskutiert aber Erleichterungen“, sagt Wagner.

Sowohl Wagner als auch Dohr gehen davon aus, dass der Eigentumswohnungsmarkt im Herbst des heurigen Jahres einen Aufschwung erleben wird. Bis dahin wird nicht nur eine Erleichterung der Kreditvergaberichtlinien, sondern auch eine Senkung des Leitzinses prognostiziert. Dementsprechend plant man den Baustart im vierten Quartal 2024. Es gibt eine aufrechte Baugenehmigung, die noch 1,5 Jahre gültig ist. Rund 36 Millionen Euro sollen investiert werden.