Unsere Ausgabestelle platzt aus allen Nähten, täglich kommen von der Teuerung hart getroffene Menschen zu uns zum Essen. Im Jänner haben wir wegen der hohen Inflation aufgehört, drei Euro pro Essen einzuheben“, sagt Projektleiterin Gabriele Schmit von der Arge Sozial Villach. Zusätzlich zur Essenausgabe werden dort Lebensmittel gratis verteilt. Die Teuerung von 16 Prozent im Bereich Wohnen sowie Nahrungsmittel können viele Haushalte nicht mehr abfedern, vor allem, wenn deren Einkommen vorwiegend aus Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe besteht. Deshalb unterstützt „Kärntner in Not“ die Villacher Initiative mit Lebensmittelgutscheinen und Zuschüssen für den Ankauf von Lebensmittel. „Speiseöl, Eier, Reis, Mehl, Butter kaufen wir wegen der hohen Nachfrage zu“, so Schmit, obwohl der Handel die Arge mit Waren versorgt.

Als im Herbst die Teuerung über 10 Prozent stieg, haben Caritas und Volkshilfe Alarm geschlagen. Caritas Kärnten-Bereichsleiter Christian Eile und Volkshilfe Österreich-Chef Erich Fenninger haben im Gespräch mit „Kärntner in Not“ vor der Teuerung der Lebensmittel gewarnt, als in der Gesellschaft mit Entsetzen nur vom Anstieg der Energiepreise die Rede war. „Kärntner in Not“ hat darauf regiert und beim Aufruf für die Spendenaktion 2022/23 um Spenden für Lebensmittelkäufe und Gutscheine gebeten: 33.527 Euro sind dafür gespendet worden.

Von den insgesamt 916.000 eingegangenen Euro hat der Verein bereits 381.000 Euro für individuelle Notfälle ausbezahlt. Wegen der Teuerung wurde die Lebensmittel-Aktion aktuell auf 55.000 Euro aufgestockt. „Kärntner in Not“ stellt 25.000 Euro für Lebensmittelgutscheine und 30.000 Euro für den Ankauf von Lebensmitteln zur Verfügung an Ausgabestellen wie die der Arge, Caritas, Volkshilfe, des Hilfswerks und der SozialMarkt-Läden. Im Vorjahr wurden Gutscheine um 65.000 Euro verteilt, 40.000 Euro zu Weihnachten für Lebensmittelkäufe bereitgestellt. SoMa konnte davon bisher 1,8 Tonnen Lebensmittel an bedürftige Menschen weitergeben. Auch hier waren Speiseöl, Nudeln, Mehl, Butter und Fischkonserven nachgefragt. „Mehr als 400 Menschen kommen zu uns“, so SoMa-Geschäftsführerin Theres Leber. „Durch den Ansturm werden Waren knapp, mit der Hilfe von „Kärntner in Not“ können wir bedarfsgerecht zukaufen.“