Auf einen expliziten Heimatort kann sich Laura Frediani nicht festlegen, denn neben ihren zahlreichen Aufenthalten bei ihrer neapolitanischen Familie besuchte die gebürtige Klagenfurterin ein Jahr lang ein Gymnasium in Udine.
Auch im Studium zog es die Tochter einer Architektin und eines Architektur-Professors immer wieder ins Ausland – nach Madrid, Portugal, Dänemark, nur die Kurse in Brasilien musste sie wegen der Pandemie online besuchen. Begonnen hatte sie allerdings mit einem Jus-Studium: „In mir schlummert ein großer Gerechtigkeitssinn.“ Das Kreative setzte sich schließlich durch und Frediani absolvierte ein Architektur-Studium an der TU-Wien, an der sie auch den Pfann-Ohmann-Preis für überragende zeichnerische Leistungen erhielt.
Unterschiedliche Aspekte und Details
Explizites Vorbild in der Architektur hat die Kunstinteressierte, die oft auf Ausstellungen zu finden ist, keines, empfiehlt aber, dass man sich mit Margarete Schütte-Lihotzky als Frau in der Architektur „unbedingt auseinandersetzen muss“. Frediani schaut sich auch Architektur an, die ihr nicht gefällt, denn sie findet immer wieder unterschiedliche Aspekte und Details spannend. Dabei ist ihr ein Gespräch auf Augenhöhe mit allen Beteiligten wichtig und definiert ganz klar: „Die Rolle von Architekten ist, empathisch zu sein, denn man baut selten für sich.“
Als Ausgleich zum Gestalten arbeitet Frediani mit Keramik und Wolle: „Töpfern ist auch eine Möglichkeit, Raum zu erforschen.“ Und am Stricken und Häkeln schätzt sie die Arbeit mit den Händen.
Gestaltung des Erinnerungs-Kunst-Ortes „Frau* schafft Raum“
Die weltoffene Frau lebt inzwischen in Wien, arbeitet im Klagenfurter Architekturbüro ihrer Mutter mit und betreibt selbst ein Büro für Gestaltung. Mit diesem hat sie die Ausschreibung gewonnen, eine ehemalige Trafik in der eine Frau angezündet wurde, zu dem Erinnerungs-Kunst-Ort „Frau* schafft Raum“ umzubauen, der ab 5. März im Architekturhaus Kärnten präsentiert wird.