Wie können wir uns an den Klimawandel anpassen? Das ist die Frage, der sich die Klimawandel-Anpassungsmodellregionen (KLAR!) widmen. Seit 2020 sind Himmelberg, Steuerberg, St. Urban und Feldkirchen ein Teil der KLAR-Gemeinschaft, nun haben die vier Gemeinden ihre Partnerschaft verlängert und stellen sich als "Klar! Tiebeltal und Wimitzerberge" den gewachsenen Herausforderungen des Klimawandels. "Der heurige Oktober ist wahrscheinlich der wärmste seit der 256-jährigen Messerhebung. Das zeigt, wie wichtig die Klimaanpassung derzeit ist", sagt Managerin Elke Müllegger am Donnerstag bei einem Treffen mit den zuständigen Gemeindevertretern im Amthof Feldkirchen. Sie haben ihr Projekt als "KLAR-Region" bis Juni 2025 verlängert.

Neben der Weiterführung von laufenden Maßnahmen sind auch viele neue Vorhaben geplant, welche die teilnehmenden Gemeinden für den Klimawandel rüsten sollen. So werden in St. Urban und Steuerberg Notfallpläne für die Wasserversorgung erstellt. "Beide Gemeinden sind kaum auf den Notfall, zum Beispiel durch einen Stromausfall, vorbereitet", erklärt Müllegger. Im ersten Schritt sollen im Frühjahr 2023 der Ist-Zustand und die vorhandenen Risiken erhoben werde. Danach erstellen Expertinnen und Experten anhand der Ergebnisse einen Notfallplan.

Radweg von Goggausee bis zu den Tiebelquellen

Außerdem wird es spätestens 2024 auch einen Klimaradweg geben, der alle vier KLAR-Gemeinden verbindet. Er soll vorbei an den Tiebelquellen in Himmelberg, am Maltschacher See in Feldkirchen, am St. Urbaner See und am Goggausee in Steuerberg führen und damit auch den "klimafreundlichen Tourismus" beleben.

Auf der Strecke kann bei einigen Partnerbetrieben der Aktion "Refill? KLARo" gratis Trinkwasser und Strom für E-Bikes bezogen werden. Zusätzlich wird ein ökologischer Trinkbecher für Wasser oder Kaffee zum Mitnehmen entworfen.

Mehr Schatten auf Parkplätzen

Ein wichtiger Punkt des Programms ist die Raumgestaltung. Schließlich verstärken versiegelte Flächen den Klimawandel, weshalb ein Pilotprojekt zur Parkplatzentsiegelung entstehen soll. "Ein Großteil der öffentlichen Parkplätze der Region sind befestigte, unbeschattete Flächen. Dies betrifft Supermärkte und Einkaufszentren genauso wie Parkflächen der Gemeinden", resümiert die KLAR-Managerin. Um die Parkplätze klimafitter zu gestalten, werden im Herbst nächsten Jahres Bäume gepflanzt oder Schotterparkplätze angelegt.

Neuer Dorfplatz in St. Urban

In St. Urban ist bereits ein klimafitter Dorfplatz in Planung, der das Ortszentrum attraktiver machen soll. Mit mehr Schatten, Wasser, Sitzplätzen und Sonnensegel möchte man gegen die Erhitzung kämpfen. Geplant wird der neue Dorfplatz von Landschaftsplanerin Lena-Uedl Kerschbaumer.

Auch die Informationsveranstaltungen für die Bevölkerung werden nach wie vor abgehalten. Insgesamt 240.000 Euro stehen der KLAR-Region Tiebeltal und Wimitzerberge für die Umsetzung und Weiterführung aller Projekte zur Verfügung. 75 Prozent davon werden vom Klima- und Energiefonds gefördert, die restlichen 25 Prozent aus Eigenmitteln der Gemeinden aufgebracht.