Osterzeit ist Eierzeit, denn das Ei symbolisiert seit jeher neues Leben und Wiedergeburt. Deswegen wurde es im Christentum als Zeichen der Auferstehung Jesu gewählt. In Steuerberg ist vor 38 Jahren eine eigene Ostertradition entstanden, die Glück und Segen verbreiten soll. Hier bemalt die Trachtengruppe jährlich zwischen 250 und 350 Eier und verteilt sie nach der Weihe an Kirchengängerinnen und Kirchengänger.

Friederike Tamegger hat diesen Brauch ins Leben gerufen. Die 77-Jährige bemalt gerne Objekte wie Kerzen und andere Dekorationen und hatte die Idee zum gemeinsamen Ostermalen. Am Dienstag vor Ostern bemalen die Trachtendamen rot gefärbte Eier mit weißen Motiven. Auch die Jahreszahl wird auf das Ei geschrieben, denn viele Steuerbergerinnen und Steuerberger sammeln das runde Ostersymbol.

Auf die Eier kommen christliche oder österliche Motive
Auf die Eier kommen christliche oder österliche Motive © Schusser

"Wir wollen, dass die Tradition erhalten bleibt", sagt Tamegger. Deswegen versucht die Trachtengruppe jüngere Mitglieder einzubinden. Sie sollen dafür sorgen, dass die rot-weißen Ostereier aus Steuerberg nicht in Vergessenheit geraten.

Als Farbe wählte die Trachtengruppe willkürlich Rot: "Das hat sich einfach so ergeben, denn die meisten wollen ein rotes Ei." Die allerersten gefärbten Ostereier im Mittelalter waren übrigens auch rot. Die rote Farbe sollte nämlich an das vergossene Blut Jesu und somit an seinen Opfertod am Kreuz erinnern. In Steuerberg und Wachsenberg werden die Eier als Glücks- und Segenbringer verteilt.