Die französischen Polizisten staunten nicht schlecht, als sie in der vergangenen Woche einen als vermisst gemeldeten Pensionisten auf dessen Handy erreichten: Denn der Mann erklärte den Beamten, dass er in Kroatien sei - und das quasi aus Versehen. Ihren Ausgang genommen hatte die ungewöhnliche Irrfahrt des 85-Jährigen in der französischen Stadt Châtillon-sur-Thouet, wo der Mann alleine in einem Haus lebt.
Wie mehrere europäische Medien berichten, wollte er in der vergangenen Woche seinen Arzt im knapp 25 Kilometer entfernten Airvault aufsuchen und gab den Zielort in sein Navigationsgerät ein. Dabei dürfte ihm ein folgenschwerer Fehler unterlaufen sein. Denn das Navi lotste ihn ins fast 1900 Kilometer entfernte Brela im Süden von Kroatien.
Mann kam nicht zu Vereinstreffen
Obwohl die Fahrt dorthin 20 Stunden dauert - zum Arzt wären es gerade einmal 25 Minuten gewesen -, fuhr der Franzose immer weiter. In seiner Heimat wurde seine Abwesenheit von Freunden und Nachbarn bemerkt, weil der 85-Jährige nicht zu einem vereinbarten Vereinstreffen am 4. November erschienen war. Sie schalteten die Behörden ein.
Franzose kam in Hotel unter
Polizeibeamte und Rettungskräfte suchten stundenlang nach dem Mann. Auch sein Haus wurde durchsucht, doch dieses stand leer. Schließlich gelang es ihnen, sein Mobiltelefon zu orten - in Kroatien. Dort erreichten sie den Pensionisten auch, der erklärte, sich in einem kroatischen Hotel zu befinden. Dort hatte er angegeben, sich auf sein Navigationsgerät verlassen zu haben, das aber versagt habe. Gegenüber einem französischen Radiosender meinte der 85-Jährige als Erklärung nur: „Ich weiß gar nicht, wie das passiert ist.“ Schließlich habe er bisher nie Schwierigkeiten mit der Orientierung gehabt.