Wäre der Dezember ein Fußballer, könnten wir ihn als „Unterschiedsspieler“ bezeichnen. Denn wenn in Grado alles wie angekündigt im Dezember so eintritt, wie es die Verantwortlichen angekündigt haben, läutet unsere Lieblingsinsel die ganz große Wende ein, weg vom Sommer- zum Ganzjahresziel. Und das ist ein Schritt, von dem viele Destinationen an der Adria träumen.
Als Erstes öffnet Anfang Dezember die komplett restaurierte Therme, und das sieht doch alles recht vielversprechend aus, mit Saunen, Ruheräumen, Anwendungen und Jacuzzis, fast immer mit Blick aufs Meer. Sogar die Sandkuren sollen intensiviert werden, die Grado ja einst italienweit bekannt gemacht und Prominente aus Sport und Mode angelockt haben.
Nun sind Jacuzzis, wie Picknick oder Tretbootfahren, zwar Dinge, die immer ein bisschen besser klingen, als sie in Wirklichkeit sind, aber halten wir fest: Wenn dann noch das Meeresmuseum an der Uferpromenade im Dezember öffnet – und beim letzten Kontrollgang vor dem Abschicken dieses Textes waren immerhin Bohr- und Hammergeräusche aus dem Inneren zu hören; wir dürfen also vorsichtig optimistisch sein –, bekommt Grado zwei erstklassige Publikumsmagneten, die sich auch noch an ganz unterschiedliche Zielgruppen richten.
Von Kultur bis Kulinarik
Das Meeresmuseum ist, etwa in Verbindung mit dem neu restaurierten Archäologiemuseum von Aquileia, eine Destination für Kulturinteressierte, die Therme wendet sich an Gesundheitsbewusste und Selbstoptimierer. Und Trattorien haben auch noch genügend geöffnet (wenngleich es gern ein paar mehr sein könnten, aber das ist sehr oft ein Personalproblem – was ein ganz anderes Thema ist).
Klar, dass auch die Strandbar Numero Uno nach dem großen Erfolg des letzten Jahres wieder öffnet, weihnachtlich geschmückt. „Last Christmas“ und „Jingle Bells“ im Sand, das hat einfach was. Wenn dann auch noch, wie im letzten Jahr, das Wetter mitspielt, wird es ein winterlicher Kantersieg für Grado.