Gummireifen haben sie zwar auch, "Gummi, Gummi"-Rufe wird es hier allerdings eher nicht geben: Wo in der Vergangenheit die GTIs den Wörthersee beherrscht haben, soll das Zweirad die Oberhand zurückgewinnen, so jedenfalls der Wunsch von CMI. Critical Mass International (CMI) ist eine weltweite Bewegung, bei der sich nicht-motorisierte Verkehrsteilnehmer (hauptsächlich Radfahrer) scheinbar "zufällig und unorganisiert" treffen, um mit gemeinsamen Fahrten, ihrer bloßen Menge und dem konzentrierten Auftreten von Fahrrädern auf den Radverkehr als Form des Individualverkehrs aufmerksam zu machen.

Nachhaltige Veranstaltung

Dem Leitgedanken der Bewegung folgend, findet heuer eine familienfreundliche Fahrradparade am Wörthersee statt. Die Bewegung begrüßt die Entscheidung der Gemeinde Maria Wörth, das alljährliche GTI-Treffen nicht mehr ausrichten zu wollen. Mit dieser Aktion will man den Grundstein legen, um die vermeintliche touristische Lücke am Wörthersee auf lange Sicht mit einer tatsächlich nachhaltigen Veranstaltung zu schließen.

"Die CMI am Wörthersee soll dem Fahrrad als Alternative zum Pkw zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen und den Bedarf an ausreichend breiter und sicherer Radinfrastruktur aufzeigen. Wir wollen die Straßen wieder lebensfreundlicher gestalten", kommentiert eine Kärntnerin aus dem Organisationsteam die Beweggründe für die Aktion.

Die Route

Start der rund elf Kilometer langen Fahrradparade ist Donnerstag, 18. Mai, um 13.45 Uhr am Neuen Platz in Klagenfurt. Die Route führt von dort entlang der Villacher Straße zum Minimundus, wo Radfreunde sich ab etwa 14.30 Uhr der Parade anschließen können. Weiter geht es entlang der Süduferstraße schließlich in die ehemalige GTI-Metropole Reifnitz, wo eine Kundgebung stattfindet.

Eingeladen sind alle, die den GTI-Tourismus als nicht mehr zeitgemäß ansehen und mit einer Radparade ein klares Signal für eine touristische und verkehrspolitische Neuorientierung der Region setzen wollen. "Wir rechnen mit reger internationaler Beteiligung", ist das Organisationsteam überzeugt.

Das beste Wörtherseemandl gewinnt

Maskottchen der Aktion ist übrigens das Wörtherseemandl, das der Sage nach für die Entstehung des Wörthersees verantwortlich ist. Es steht sinngemäß für den Wert der Natur und für einen naturverträglichen Tourismus. Wer mag, ist aufgerufen, sich für die Fahrt als Wörtherseeweibl oder Wörtherseemandl zu kostümieren. Die originellste Verkleidung wird am Ende mit einem Preis gekürt.