Mit Jahresbeginn sind in Kärnten mehrere Gesetze in Kraft getreten, die die Arbeitsbedingungen für das Personal und die Leistbarkeit der Pflege für die Betroffenen verbessern. Sozialreferentin Beate Prettner (SPÖ) hat heute "zentrale Ziele" dieser Gesetzgebung genannt. So sollen für jeden Pflegebedürftigen das richtige Angebot geschaffen, die Betreuung in den eigenen vier Wänden erleichtert und pflegende Angehörige unterstützt werden. Pflegemitarbeiter bekommen mehr Geld und der Pflegeschlüssel wird sukzessive gesenkt.

Nostrifikation erleichtern

Nach Ansicht Prettners ist die Pflege eines der wichtigsten politischen Themen in Österreich, aber auch in ganz Europa. Das Land hat auf diese Herausforderungen mit zahlreichen Maßnahmen reagiert. So erhalten etwa Berufsumsteiger, die aus anderen Branchen in das Pflegewesen wechseln, während der Ausbildung finanzielle Hilfe vonseiten des Landes. Die Nostrifikation (Anerkennung der Ausbildung von Nicht-Österreichern) soll vereinfacht werden.

Aus dem Bündel der Maßnahmen können hier nur einige herausgegriffen werden. Details findet man auf der Homepage des Landes unter dem Suchbegriff "Pflege". Prettner nannte heute die in Kärnten initiierte Pflege-Nahversorgung als "Herzens-Anliegen". Damit ist das Land Vorbild für andere Bundesländer: 93 Gemeinden des Landes gibt es bereits "Community nurses", die Betroffene und deren Angehörige in Pflege-Angelegenheit beraten.

Personalvertreter erfreut

Die Bemühungen des Landes finden die Anerkennung der Personalvertreter für die Pflegeberufe. So betonte Gewerkschafts-Referent Valid Hanuna, dass das Land den richtigen Weg eingeschlagen habe, von dem man sich erhebliche Verbesserungen erwarte. Denn derzeit seien zahlreiche Mitarbeiter im Pflegebereich "am Limit". Besonders litten sie unter der fehlenden Dienstplan-Stabilität, die eine Planung des Privatlebens meist unmöglich macht.

Opposition sieht sich bestätigt

Endlich habe das Land Forderungen umgesetzt, die das Team Kärnten seit Jahren erhebt, betont Parteichef Gerhard Köfer: "Pflege darf kein Fließbandberuf sein und Pflegekräfte müssen von bürokratischen Pflichten freigestellt werden." Auch die FPÖ verweist darauf, dass sie seit Langem eine "Attraktivierung der Pflegeausbildung" fordere: "Die Menschen brauchen keine neuen Pflegeberater, solange niemand da ist, der sie tatsächlich pflegt."