Nachdem in den sozialen Medien zu Krawallen aufgerufen wurde, hat sich die Kärntner Polizei mit deutlich mehr Einsatzkräften als in den Jahren zuvor für die Silvesternacht gerüstet. Zum Glück sind die Befürchtungen nicht eingetreten. "Es war eine vergleichsweise ruhige, unauffällige Einsatznacht", bestätigt Waltraud Dullnigg, Sprecherin der Landespolizeidirektion. Kurzzeitig laut, aber insgesamt friedlich. Es gab kaum nennenswerte strafrechtlich relevante Zwischenfälle, nur 15 Organmandate und 40 Verwaltungsanzeigen mussten erstattet werden. "Erfahrungsgemäß können im Laufe des Neujahrstages noch weitere Anzeigen eintreffen", sagt Dullnigg.

Strafrechtliche Ermittlungen ziehen zwei Sachbeschädigungen nach sich: Unbekannte Täter sprengten gegen 0.30 Uhr eine Altkleidersammelbox mit einem Böller. Diese wurde völlig zerstört. Der Sachschaden dürfte aber gering sein.

Die Feuerwehr Zell-Gurnitz rückte zu einer gesprengten Altkleiderbox aus. Es wurde zum Glück niemand verletzt
Die Feuerwehr Zell-Gurnitz rückte zu einer gesprengten Altkleiderbox aus. Es wurde zum Glück niemand verletzt © FF Zell-Gurnitz
Die zerstörte Altkleiderbox
Die zerstörte Altkleiderbox © FF Zell-Gurnitz

In St. Gertraud im Lavanttal kam es zu einem Heckenbrand, der vermutlich durch einen Böller ausgelöst wurde. Der Sachschaden ist zum Glück ebenfalls gering.

"Schwer bedenklich"

Trotz aller Warnungen im Vorfeld ist heuer der sorglose Umgang mit Böllern besonders aufgefallen. Auf Instagram hat "Klagenfurt Elite" mehrere Böller-Videos von Usern gepostet, die das deutlich zeigen. So wurden Böller inmitten von Autos abgefeuert, direkt vor dem Fenster eines Nachbarn oder sogar auf dem Hinterteil eines Mannes gezündet. Ein junger Mann nahm einen Kracher in den Mund und zündete ihn an - was auch prompt ins Auge ging, aber wie durch ein Wunder keine größere Verletzung verursacht hat. Auch eine Radtruhe wurde in die Luft gejagt.

Die Polizei kennt diese Videos. Dullnigg ist entsetzt: "Das ist schwer bedenklich und extremst gefährlich, mit Böllern und Raketen so zu hantieren." Man gefährde nicht nur sich selbst, sondern auch alle umstehenden Personen, warnt sie. Ein Riesenglück, dass dabei niemand verletzt wurde. In Niederösterreich hatte das gefährliche Hantieren mit Böllern ein tragisches Ende: Ein 18-Jähriger starb. Er soll sich gemeinsam mit einem Gleichaltrigen über einen Böller gebeugt haben, der schließlich zündete.