Ordentlich und ehrlich: So möchten wir Österreicher im Ausland doch gesehen werden. Ein österreichisches Ehepaar machte dem guten Ruf im beliebten oberitalienischen Badeort Grado am Wochenende alle Ehre.

Eine Frau aus Friaul-Julisch Venetien, die einen Kurztrip nach Grado gemacht hatte, ließ auf einer Bank ihre Handtasche liegen. Sie musste ihren Enkeln nachlaufen. In der Tasche war ihr prall gefülltes Geldbörserl. Zusätzlich zu einigen Ausweisen drängten sich dort Geldscheine dicht an dicht – in einem Gesamtwert von gut 1000 Euro.

"Zum Glück haben österreichische Urlauber die Tasche gefunden. Sie haben sie nicht nur gleich an Beamte der Gemeindepolizei übergeben, sondern auch noch den Finderlohn abgelehnt. Obwohl die Eigentümerin des Geldes fast schon gedrängt hatte, einen Prozentsatz des Geldes zusätzlich zu ihrem Dankeschön anzunehmen", berichtet die Triester Tageszeitung "Il Piccolo".

Sogar Abendessen abgelehnt

Die Frau aus Udine hatte vermutlich deshalb so viel Bargeld mit, da sie die Hotelrechnung zahlen wollte. Im Schock rief die Betroffene ihre Tochter an. Diese befand sich aber zu der Zeit in Udine und konnte auch nur damit helfen, den Notruf 112 zu wählen, um den Verlust der Handtasche mit Bargeld und Dokumenten anzuzeigen.

Währenddessen hatten die ehrlichen Finder, ein Ehepaar aus Wien, das einen Zweitwohnsitz in Grado hat, die Geldtasche bereits zur Gemeindepolizei gebracht. Die Österreicher lehnten nicht nur den in Italien gesetzlich nicht verankerten Finderlohn, sondern auch eine Einladung der glücklichen Italienerin zum Abendessen ab.