Gerade in Tourismus-Orten tut man alles, um die Saison zu verlängern. Das ist auch an der Oberen Adria so. Da sorgt der Entschluss, die Therme von Grado heuer bereits am 9. Oktober zu schließen, für Bitterkeit. Doch aufgrund der horrenden Energiekosten sah man keine andere Möglichkeit, wie die Betreiber auf ihrer Internetseite berichten.

"Der neue Vertrag mit dem einzigen Gas-Versorgungsenergie-Unternehmen, das überhaupt noch an der Ausschreibung teilgenommen hat, kommt auf 800.000 Euro pro Jahr. Bisher waren es 160.000 Euro jährlich. Alle weiteren neun Energielieferanten, die ursprünglich an der Ausschreibung teilgenommen haben, zogen sich deshalb zurück, weil sie nicht garantieren konnten, überhaupt soviel Gas liefern zu können, wie wir ihn für den Betrieb der Therme benötigen", sagte Roberto Marin von der Git Grado, die sowohl den Strand von Grado als auch die Therme betreibt. Die Gasrechnung ist aber nicht alles, was die Gradeser Therme zu zahlen hat. Allein die Stromrechnung erhöht sich laut Marin ab Dezember, wenn der aktuelle Vertrag ausläuft, von 150.000 Euro im Jahr auf 400.000 Euro. "Bei den Kosten ist der Betrieb in den Wintermonaten nicht mehr leistbar", so Marin.

Mehrere Thermen schließen

Die Therme in Grado ist nicht die einzige in Friaul-Julisch Venetien, die ihren Betrieb wegen der Energiekosten einstellt. Auch die Therme Arta oberhalb von Tolmezzo bleibt für Genussbesuche geschlossen. Sie bleibt als Heiltherme in Betrieb. Ob die Therme von Monfalcone offen bleibt, entscheidet sich demnächst. Denn diese Therme ist zwar nicht unbedingt ein Blickfang, wird aber von Thermalwasser gespeist.