An das Landesgericht wurden drei neue Richterinnen beziehungsweise Richter berufen. Die erste Planstelle wurde mit Laura Valentina Rausch besetzt, es ist ihre Ersternennung zur Richterin und sie versieht ihr Amt seit Donnerstag in der zivilgerichtlichen Abteilung. Hartwig Reinmüller wird mit 1. Oktober Richter am Landesgericht, er war zuvor Richter in Spittal/Drau.

Ab November gibt es eine prominente Verstärkung: Die ehemalige Justizministerin Claudia Bandion-Ortner (54) wechselt vom Landesgericht Wien nach Klagenfurt. Der Präsident des Kärntner Landesgerichts, Bernd Lutschounig, bestätigt die Bestellung der gebürtigen Grazerin: "Claudia Bandion-Ortner wird unsere Kolleginnen als Richterin in Strafsachen unterstützen. Ein Ernennungsdekret gibt es bereits. Wir freuen uns, dass wir eine so erfahrene Richterin gewonnen haben."

Bawag-Prozess

Bandion-Ortner war von 2009 bis 2011 parteiunabhängige Justizministerin. Vor ihrer politischen Karriere arbeitete sie am Straflandesgericht Wien, wo sie in der Wirtschaftsabteilung einige große Verfahren leitete. Der breiten Öffentlichkeit wurde sie als Vorsitzende im Bawag-Prozess bekannt. Nach ihrer Zeit als Justizministerin wurde sie stellvertretende Generalsekretärin des "Internationalen König-Abdullah-Zentrums für interreligiösen und interkulturellen Dialog" in Wien. Das umstrittene Zentrum hat seinen Sitz mittlerweile nach Lissabon verlegt. Im April 2015 kehrte Bandion-Ortner wieder als Richterin an das Straflandesgericht Wien zurück.

Umzug aus Liebe?

Bereits 2015 mehrten sich Gerüchte, dass Bandion-Ortner als Richterin von Wien nach Kärnten wechseln wolle. Sie bestätigte damals auch der Kleine Zeitung, dass sie sich der Liebe wegen irgendwann einmal in Kärnten bewerben wird. Denn ihr Lebensgefährte war zumindest damals der slowenische Ex-Justizminister Aleš Zalar und bei einem Umzug nach Kärnten wäre sie näher bei ihm gewesen.

Bandion-Ortner ist die fünfte Richterbestellung am Landesgericht in Klagenfurt in diesem Jahr, weitere sollen folgen. "Wir hatten heuer mehrere Pensionierungen und es war nötig, diese Stellen nachzubesetzen. Derzeit laufen die Prüfungsverfahren, aber ich bin zuversichtlich, dass wir bereits im Herbst weitere Richter ernennen können", sagt Lutschounig.