Gewalttaten zwischen Jugendlichen in Kärnten erreichen einen neuen, traurigen Höhepunkt: Am Dienstagnachmittag attackierten in Villach ein 17-jähriger Bursche aus der Russischen Föderation, eine 15-jährige Schülerin sowie ein 16-jähriger Bursche - beide sind gebürtige Kärntner - einen 17-jährigen Bosnier. Alle vier Beteiligten wohnen in Villach. Die Gewalthandlung passierte im Bereich der Fußgängerzone, beim Bahnhof und in Parks. Immerwährend versetzte das Trio dem 17-Jährigen Faustschläge und Fußtritte und verletzten ihn dabei unbestimmten Grades.

Der 17-jährige Bursche aus Russland beschuldigte das Opfer, ihm 300 Euro zu schulden, was er laut Polizei aber erfunden hatte. "Weiters nötigten sie ihn, sich hinter einem Geschäft seiner Kleidung zu entledigen, was er aus panischer Angst auch tat. Dies wurde von der Schülerin mit dem Handy des Opfers gefilmt und in die Social Media gestellt", teilt die Polizei mit.

Aus Angst keine Anzeigen

Außerdem wurden auch zwei weitere Freunde des Bosniers vom Burschen aus Russland mittels Handy des Bosniers angelockt und auf die gleiche Tour (angeblich ausstehende Schulden) genötigt bzw. am Körper attackiert. Jedoch wollen die beiden Freunde aus Angst vor den Attacken des Beschuldigten und dessen Gefolge nicht genannt werden und auch keine Anzeige erstatten. Die drei gewalttätigen Jugendlichen wurden angezeigt.

Ein ähnlicher Fall ereignete sich am 4. August in Klagenfurt: Da wurden  drei Jugendliche (14, 16 und 17) von einer Bande mit zehn Mitgliedern in Klagenfurt brutal zusammengeschlagen. Ein Opfer musste operiert werden. Der Polizei forschte die Täter aus. Neben einem Klagenfurter (14) und einem Syrer (15) waren ein Staatenloser (17), ein Iraker (16), zwei Afghanen (15, 17), ein weiterer Klagenfurter (17), ein Kroate (15), ein Bosnier (15) und ein Slowene (16) an der Tat beteiligt. Die Einvernahmen der Täter laufen aktuell noch. Das nehme einige Zeit in Anspruch, so die Polizei. Dann werden sämtliche Einvernahmen - auch jene der Opfer - gesammelt an die Staatsanwaltschaft übermittelt und die entscheidet dann über die weitere Vorgangsweise.