Die Bergrettung Mallnitz, die Polizei Obervellach, die Alpinpolizei Spittal, die Flugpolizei Klagenfurt und der Wirt des Arthur von Schmid-Hauses standen Mittwochabend bei einer Lebensrettung im Einsatz. Ein Niederösterreicher (41) unternahm gegen 12 Uhr eine hochalpine Wanderung mit Ausgangspunkt Parkplatz Gößkarspeicher in Malte über die Gießener Hütte und die Mallnitzer Scharte zum Tourenziel "Säuleck" in 3086 Metern Seehöhe. Am Rückweg verlor er im Abstieg vom Säuleck den markierten Steig und versuchte durch wegloses Felsblockgelände in Richtung Arthur von Schmid Haus abzusteigen.

Dabei geriet er im Bereich der "Seewände" oberhalb des Dösener Sees in ausgesetztes Felsgelände. Das Felsgelände wurde zunehmend steiler und der Untergrund wurde durch wasserführende und grasbewachsene Bereiche für ihn nicht mehr begehbar. Ein Aufstieg nach oben und auch eine Ortsveränderung war nicht mehr möglich.

In dieser aussichtslosen Lage verständige der Mann um 19.50 Uhr telefonisch den Hüttenwirt des Arthur von Schmid-Hauses, Bernd Fuchsloch. "Er hat mir gesagt, dass er akut absturzgefährdet ist. 'Ich kann mich nicht mehr halten, rutsch jetzt ab', hat er gemeint", berichtet Fuchsloch. "Ich hab mein Fernglas genommen und ihn geortet. Dann habe ich gleich die Bergrettung Mallnitz alarmiert."

Hüttenwirt Bernd Fuchsloch mit seiner Frau Pia
Hüttenwirt Bernd Fuchsloch mit seiner Frau Pia © Privat

Bergung in der Dämmerung

Die Besatzung des Polizeihubschraubers Libelle Kärnten traf um 21.10 Uhr ein und konnte den Wanderer in der Dämmerung in den steilen Seewänden lokalisieren. "Der 41-Jährige war dabei in seiner Position akut absturzgefährdet, die Bergung musste somit unter größter Vorsicht erfolgen", beschreibt die Polizei die dramatische Lage. Mit dem BMI Hubschrauber wurde er um 21.30 Uhr bei hereinbrechender Dunkelheit mittels 20 Meter Bergetau geborgen und zum Arthur von Schmid Haus geflogen. Ein bodengebundener Einsatz der alarmierten Kräfte hätte mehrere Stunden gedauert und hätte höchstwahrscheinlich in Folge der Erschöpfung und extrem ausgesetzten Position zum Absturz geführt. Nur durch die rechtzeitige, rasche und hochprofessionelle Seilbergung blieb der Mann unverletzt.