Staatsanwältin Doris Kügler wirft den beiden Angeklagten vor, ihre Kinder wiederholt unter anderem mit Schlägen und Fußtritten malträtiert zu haben. Weiters sollen sie sie an den Haaren gerissen und sie gezwungen haben, weit über die Sättigung hinaus Nahrung aufzunehmen. Trotz anhaltender Zahnschmerzen sollen sie ihren Nachwuchs nicht zum Arzt gebracht haben. Die Mutter und ihr Lebensgefährte bestritten die Anschuldigungen am Freitag vor Richter Gernot Kugi: "Unser Erziehungsstil ist ganz normal, wir würden die Kinder nie schlagen." Auf Nachfrage des Richters warum die Kinder so etwas erfinden sollten, gaben die Angeklagten zu Protokoll, dass die Kinder verhaltensauffällig seien und mit Regeln und Grenzen nur schwer zurechtkämen – deshalb würden sie so etwas erfinden.

Der Lebensgefährte erklärte: "Das ist schon öfters vorgekommen, dass ein Kind behauptet hatte, von der Mama geschlagen worden zu sein, nachdem sie etwas nicht erlaubt hatte. Die Mama war aber die ganze Zeit neben mir, das Kind hat das also nur aus Rache gesagt."

Bei den Kindern sollen jedoch Verletzungen und blaue Flecken festgestellt worden sein, welche laut Aussagen der Angeklagten "zufällig entstanden" und bei Kindern "ganz normal" seien. Der Prozess wurde vertagt, es werden weitere Zeugen sowie ein Sachverständiger geladen.