Fast neun Monate ist es her, dass ein Autolenker einen Steirer (25) schwer verletzt und ohne ihm zu helfen, liegen gelassen hat. Bis heute hat sich der Unfalllenker nicht gemeldet. Jetzt erhöht die Polizei erneut den Fahndungsdruck auf den Fahrerflüchtigen, wie Markus Lamb, Sprecher der Landespolizeidirektion (LPD) Steiermark, sagt.

Dabei setzen die Ermittler vor allem auf das Umfeld des Unbekannten. Denn, dass außer dem Lenker keiner etwas von den Unfallfolgen mitbekommen, sei unwahrscheinlich. Das Opfer wurde 200 Meter mitgeschleift, eingeklemmt im rechten, vorderen Radkasten. Zumindest in diesem Bereich müsse das Auto beschädigt worden sein, sind Ermittler überzeugt. Und diese Schäden sind mit großer Wahrscheinlichkeit beseitigt worden.

Die Kleidung des Unfallopfers lässt erahnen, was der 25-Jährige erleiden musste
Die Kleidung des Unfallopfers lässt erahnen, was der 25-Jährige erleiden musste © Servus TV

Einen weiteren Schub für die Ermittlungen erhoffen sich Polizisten und die Familie des Opfers auch von Servus TV. Der Sender hat den Fall am Donnerstag in seinem Format "Fahndung Österreich" ausstrahlen. Anfang April wurde dafür am Unfallort in der steirischen Gemeinde Mühlen gedreht.

Blut auf Windschutzscheibe

Von Anfang an sind Ermittler davon ausgegangen, dass der Lenker möglicherweise aus Kärnten stammen könnte. Eine Spur führte an den Längsee: Wenige Wochen nach dem Unfall in der Steiermark haben Beamte der Polizeiinspektion St. Veit ein Kfz-Kennzeichen gefunden, das auf einer Straße lag. Sie forschten den Fahrzeughalter aus und brachten ihm den "Fund". Dabei fanden sie ein Auto, bei dem die beschädigte Windschutzscheibe vor Kurzem gewechselt und Schäden an der Stoßstange ausgebessert worden sind. Die Polizisten beschlagnahmten die Scheibe, auf ihr wurden auch leichte Blutspuren gesichert, und informierten ihre steirischen Kollegen von dem Vorfall.

Doch mittlerweile steht fest: Das Blut auf der Scheibe wurde mit dem des Unfallopfers verglichen, und es gibt keine Übereinstimmung, wie Andreas Riedler, Sprecher der in diesem Fall zuständigen Staatsanwaltschaft Leoben sagt. Durch weitere Überprüfungen konnte außerdem festgestellt werden, dass der Fahrzeughalter nichts mit dem Unfall in der Steiermark zu tun habe, so LPD-Sprecher Lamb. Grund zur Resignation sei das aber keiner – im Gegenteil: "Es kommen immer wieder neue Hinweise zu dem Unfall, denen die Kollegen nachgehen", sagt Lamb.