230 Menschen aus der Ukraine sind bereits in Kärnten. Der Landeskrisenstab hat Langauen bei Villach als Erstaufnahmezentrum für Kriegsvertriebene aus der Ukraine bestätigt, wo in weiterer Folge die Registrierung der Menschen sowie Gesundheitschecks und Coronatests  erfolgen. "50 Personen werden heute bereits in die Jugend- und Familiengästehäuser überstellt, wo eine adäquate Unterbringung und die Grundversorgung in sehr guter Qualität gegeben ist", erklärt  Katastrophenschutzreferent Landesrat Daniel Fellner (SPÖ) zur aktuellen Lage. Die Betreuung der Menschen erfolgt in weiterer Folge durch das Rote Kreuz.

Landeshauptmann Peter Kaiser berichtete nach der Regierungssitzung, in der die Ukrainekrise ein Hauptthema war, dass heute bis zu 180 Flüchtlinge, vor allem Frauen und Kinder, nach Langauen kommen sollen. Für die nächsten Tage seien Ankünfte in ähnlichem Ausmaß zu erwarten. Doch mit zunehmender Intensität der Kampfhandlungen in der Ukraine werde mit steigenden Flüchtlingszahlen in Kärnten gerechnet, so Kaiser.

Suche nach größeren Einheiten

Kärnten sei gut vorbereitet auf den Flüchtlingsstrom, allerdings weiterhin auf der Suche nach größeren Quartieren mit 30 bis 50 Betten. Doch man  müsse  nicht nur an die Erstunterbringung, sondern auch mittel- und langfristig denken. "Daher ergeht die Bitte auch die Kärntnerinnen und Kärntner um Mithilfe, wenn es um Quartiere geht", so Fellner und Kaiser. Über 100 Quartiere wurden bereits gemeldet. Die Prüfung der Eignung laufe derzeit. "Solange es geht, werden wir bemüht sein, feste Quartiere zur Verfügung zu stellen. Wenn die nicht reichen, werden wir auf Hallen zurückgreifen müssen", skizzierte Kaiser. In weiteren Schritten müssen Deutschkurse angeboten werden.

Land sucht Dolmetscher

Für Dolmetschertätigkeiten werde fürs erste auf die Community der 400 bis 500 Ukrainer in Kärnten zurückgegriffen. Doch das Land sucht auch aktiv nach Dolmetschern bzw. arbeitet bereits mit Dolmetschern zusammen. Wegen der unterschiedlichen Unterbringungsorte und der Erfüllung von Formalitäten werden weitere Helfer, die ukrainisch und/oder russisch sprechen, gebraucht. Der Aufruf richtet sich an deutschsprechende Personen, die eine der beiden  oder beide Sprachen können. Rechtlich konform werden auch Vollzeitanstellungen in Erwägung gezogen. Menschen, die in Kärnten leben und einer oder beider Sprachen mächtig sind und helfen wollen, sind aufgerufen, sich per mail über folgende Adressen zu melden: alexandra.enders@ktn.gv.at oder  abt13.post@ktn.gv.at.

Grundversorgung

Das Land wartet jetzt auf die diese Woche in Wien zu beschließende Durchführungsbestimmung, um bundesweit einheitliche rechtliche Vorgaben für die Versorgung der Flüchtlinge zu haben. Dabei geht es um die Grundversorgung, um Kindergarten- und Schulbesuch der Kinder und die Integration in den Arbeitsmarkt der Erwachsenen, aber auch um die medizinische Versorgung. ÖVP-Landesrat Sebastian Schuschnig bedankte sich bei den Kärntner Linien und Verkehrsunternehmen, dass Schutzsuchende unter Vorweisen eines ukrainischen Passes Bahn und Busse vorerst gratis benutzen dürfen.

Für Hilfeleistungen und Sammelaktionen soll man sich an die Kärntner Caritas und das Rote Kreuz wenden, damit tatsächlich benötigten Dinge gesammelt werden. Infos zur Ukraine und Quartier-Meldungen findet man auf: https://ukraine-info.ktn.gv.at