Leonhard. Der Vorname bedeutet so viel wie „mutiger Löwe“.
Das passt genau. Denn der 20 Monate alte Leonhard kämpft tatsächlich wie ein Löwe.

Der Bub mit den blauen Kulleraugen leidet an einer seltenen Form von Leukämie. Daher wird für Leonhard dringend ein passender Stammzellenspender gesucht. Am 10. Oktober gibt es die Möglichkeit, dem Kleinen zu helfen. In der FH Kärnten in der St. Veiter Straße (siehe unten) findet eine Typisierungsaktion für potenzielle Spender statt.

Leonhard hatte schon eine erste Stammzellentransplantation. Doch leider konnte seine Krankheit damit nicht besiegt werden“, sagt Walter Brenner, der für den Verein „Geben für Leben“ die Aktion organisiert.
In seinem kurzen Leben verbrachte Leonhard schon mehr Zeit im Krankenhaus als Zuhause. Seine Eltern lebten bis vor kurzem in Kärnten. „Unser Sohn ist eigentlich ein Kärntner“, lächelt seine Mutter. „Doch als wir die Diagnose erfahren haben, sind wir ins Burgenland gezogen, damit wir näher beim St. Anna Kinderspital sind.“ Was sie und ihr Mann seit der Diagnose mitmachen, können Außenstehende wohl nur ansatzweise erahnen. Dabei begann alles ganz harmlos. Im Alter von drei Monaten bekam Baby Leonhard Fieber. Er musste ins Krankenhaus, irgendwas stimmt nicht. Das war bald klar. „Es ist nicht in Worte zu fassen, was wir als Eltern empfunden haben. Die pure Angst.“
Einige Monate später hatte diese Angst einen Namen – Juvenile myelomonozytäre Leukämie. „Eine sehr seltene Form einer Leukämie, die 1 von 1.000.000 Kindern trifft – meist Buben“, sagt Leonhards Mutter.

Geburtstag im Krankenhaus

Ihr Baby, ihr quirliger, kleiner Bub, ihr Leonhard soll schwer krank sein? „Unvorstellbar. Wir konnten es nicht begreifen“, beschreiben die Eltern.
Leonhard verbringt seine ersten Weihnachten im Krankenhaus und seinen ersten Geburtstag: mit Mama, Papa, Oma, Kuchen und Geschenken an seiner Seite. „Er hat sich dem Krankenhaus schnell angepasst. Uns fiel das schwerer“, gesteht die Mutter. „Wir durften in der Nacht oft nicht bei ihm sein, ihn nicht trösten, wenn er Angst oder Schmerzen hatte. Das ist eine starke psychische Belastung.“
Bald folgte die Chemotherapie: Erbrechen, Fieber, Ausschläge. „Wir waren so stolz, wie unser Sohn diese Zeit bewältigt hat – er war meistens gut gelaunt.“ Leonhard, der kleine Sonnenschein. Leonhard, der kämpft wie ein  Löwe.

Hoffnung

Nach der Chemo, am 21. September 2017, fand seine erste Stammzellentransplantation statt. „Leider hat es nicht geklappt, wie erhofft“, erzählt Walter Brenner von „Geben für Leben“. Das war ein harter Rückschlag für Leonhards Familie. Doch jetzt richtet sich ihre ganze Energie und Hoffnung wieder nach vorne.
„Jeder könnte ein potenzieller Spender sein,“ sagt Brenner.

Wer zu der Typisierung nach Klagenfurt kommt, dem werden drei Milliliter Blut abgenommen. Danach kommen die Werte in eine anonyme Datenbank. „Sollte jemand als Spender für Leonhard oder einen andere Patienten in Frage kommen, wird er kontaktiert“, erklärt Brenner. Je mehr Menschen an der Hilfsaktion teilnehmen, desto größer ist die Chance für Leonhard und andere Betroffene.

Die nächste Aktion findet von 12 bis 18 Uhr am 11. Oktober am Campus der FH-Kärnten in Villach statt.