Montag Abend haben die Parteigremien der Kärntner Freiheitlichen getagt. Ihre Entscheidung steht fest: Dietmar Rauter, Bürgermeister von St. Urban im Bezirk Feldkirchen, soll neuer Bundesrat der FPÖ werden und damit das Mandat von Gerhard Dörfler übernehmen. Für den ehemaligen Landeshauptmann von Kärnten endet damit die Karriere als Mandatar der Freiheitlichen.

Dörfler hatte vergangene Woche seinen Rücktritt als Bundesrat angekündigt, nachdem Oberstaatsanwalt Eberhard Pieber im Prozess um die BZÖ-Wahlbroschüre und Sponsoring-Aktivitäten Dörflers als Straßenbaulandesrat die Anklage gegen ihn ausgeweitet hatte. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft will sämtliche Bauvergaben aus der Amtszeit Dörflers von 2001 bis 2013 unter die Lupe nehmen.

Rauter (43) kommt aus demselben Bezirk wie Dörfler und ist seit 2009 Bürgermeister der Gemeinde am Fuße des Skigebiets Simonhöhe. Weitere Einzelheiten zur Nachfolge Dörflers haben Landesparteiobmann GernotDarmann und Klubobmann Christian Leyroutz heute ab 10.30 Uhr vor der Presse bekannt gegeben.

Rauter ist einstimmig vom Landesparteipräsidium nominiert worden, für Darmann war es klar, dass das Amt von einem Vertreter aus dem Bezirk Feldkirchen besetzt wird – wie es auch Dörfler war. Darmann: „Er muss als Bundesrat vom Landtag gewählt werden. Dafür ist die einfache Mehrheit der FPÖ-Mandatare notwendig. Das sind zumindest vier Stimmen.“ Die FPÖ hat gestern gemeinsam mit dem BZÖ eine Sondersitzung des Landtags beantragt, bei der formell Rauter als Bundesrat gewählt werden soll. Laut Geschäftsordnung des Landtags muss die Sitzung binnen einer Woche stattfinden. Dienstag ist die Verzichtserklärung von Dörfler auf sein Bundesratsmandat bei der FPÖ eingelangt, sie wurde an das Landtagsamt weitergegeben.

Klubobmann Leyroutz bezeichnete Rauter als „wirklichen Kapazunder“ und sieht ihn als „volle Verstärkung des Kärntner FPÖ-Teams“. Darmann zählt Rauter, der bei der Bürgermeisterwahl 2015 mit 66,52 Prozent wiedergewählt wurde, als „einen der erfolgreichsten FPÖ-Bürgermeister in Österreich“. Im Bundesrat werde Rauter „als Ländervertreter mit Leidenschaft für die Gemeindebürger arbeiten“.

Der Kommunalpolitiker, der kommende Woche 44 Jahre alt wird, meinte, er wolle mit viel Herz, Verstand und Sachlichkeit im Bundesrat für Kärnten arbeiten. Rauter ist Geschäftsführer einer Steuerberatungskanzlei und Nebenerwerbslandwirt, mit seiner Lebensgefährtin hat er vier Kinder. Seit 2009 ist er Bürgermeister in St. Urban, bei der jüngsten Gemeinderatswahl eroberten die Freiheitlichen neun Mandate und damit die absolute Mehrheit.