Es ist kein Tag, den viele vergessen. Es ist ein Tag, den viele gar nicht kennen, andere ignorieren ihn sogar bewusst. In der Nacht vom 9. auf 10. November 1938 wurden im Deutschen Reich - Österreich war da seit gut einem halben Jahr angeschlossen - jüdische Mitbürger, deren Geschäfte, Schulen und Synagogen Opfer einer staatlich gelenkten Gewaltaktion. Innerhalb einer Nacht starben gut 2000 Jüdinnen und Juden. Es war der Anfang des Holocaust, der systematischen Ermordung von Menschen, bei der die Religionszugehörigkeit über Leben und Tod entschied. In Kärnten stand das jüdische Gebetshaus in der Platzgasse unweit des Konzerthauses in Klagenfurt im Mittelpunkt der Gewalt. Heute erinnert ein Mahnmal an diese Nacht, das Haus selbst wurde im Zweiten Weltkrieg bei Fliegerangriffen beschädigt.