„Kompetenz, Gestaltungswille und Familienglück schließen einander nicht aus, sie gehören zusammen. Daher müssen wir alles daransetzen, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Frauen nicht ausbremsen, sondern sie in ihrem Engagement bestärken.“ Die Kritik von ÖVP-Nationalratsabgeordneter Elisabeth Scheucher-Pichler am eigenen Wirtschaftsbund ist im Ton höflich, aber unmissverständlich. Dass Hannah Widnig, Bezirksobfrau der Wirtschaftskammer im Villach-Land, ihre Funktion künftig nicht mehr ausüben soll, weil sie in wenigen Monaten Mutter wird, irritiert. Auch SPÖ-Nationalratsabgeordnete Petra Oberrauner ärgert sich über die ausbleibende Bestellung der Hotelierin: „In Zeiten akuten Fachkräftemangels auf qualifizierte Frauen zu verzichten, nur weil sie Mutter werden, ist strategisch unsinnig. Der Wirtschaftsbund schadet damit nicht nur den betroffenen Frauen, sondern untergräbt auch seine eigene Zukunftsfähigkeit.“ Die Villacher Grüne-Gemeinderätin Karin Herkner sieht einen „Rückschritt in der Gleichstellungspolitik“.