Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt ist im Zielsprint. Am 14. Dezember geht die neue Hochleistungstrecke in Betrieb und verbindet die Landeshauptstädte in nur 45 Minuten Fahrzeit. Bis dorthin steht allerdings noch einiges auf der Checkliste. Die Sicherheit steht dabei an oberster Stelle. Insgesamt 15.000 Testkilometer werden in Kärnten und in der Steiermark abgewickelt und die Strecke wird auf Herz und Nieren geprüft.
Die meisten dieser Testfahrten der ÖBB finden mit einzelnen Loks oder speziell präparierten Messwagen statt. Sie sind mit zahlreichen Sensoren ausgestattet, die Erschütterungen, Energieversorgung und Signalstärken genau erfassen. Dabei wird zunächst der Oberbau, also die Gleisanlagen, mit bis zu 160 km/h befahren. Danach wird stufenweise die Oberleitung getestet – mit bis zu 250 km/h. Die Koralmbahn wird fast durchgehend für diese Höchstgeschwindigkeit zugelassen. Zum Schluss finden noch sogenannte ETCS-Fahrten statt. Dabei wird das in der EU einheitliche Zugsicherungssystem ETCS überprüft.
Lokführer bereiten sich vor
Die Mess- und Testfahrten werden von speziell ausgebildeten Lokführerinnen und Lokführern durchgeführt, die über mehrere Jahre als aktive Lehrlokführer im Betriebsdienst tätig sein müssen und über sehr viel Erfahrung in der Tätigkeit des Messzugs verfügen. Die Mess- und Testfahrten erfordern ein hohes Maß an Genauigkeit und technischem Wissen. Durchgeführt werden außerdem Schulungsfahrten für die Lokführer, die künftig auf dieser Strecke unterwegs sind. Auch Streckenvideos zu Schulungszwecken werden gedreht.
Einschränkungen
Auf den für den Nahverkehr bereits in Betrieb befindlichen Streckenabschnitten, werden die bevorstehenden Tests aufgrund der notwendigen Streckensperren tageweise zu Abweichungen führen. Insgesamt 32 Testtage sind im Zeitraum von kommenden Montag bis 12. Juni geplant. Um den Schüler- und Pendlerverkehr so wenig wie möglich zu behindern, finden die Tests auch an Wochenenden und Feiertagen, jeweils zwischen 7.30 Uhr und 15 Uhr, statt. Betroffen sind in der Steiermark die Linie S6 zwischen Werndorf – Hengsberg – Wettmannstätten bzw. in Kärnten die Linie S3 zwischen Klagenfurt und St. Paul im Lavanttal. „Während der Sperren steht Fahrgästen ein Schienenersatzverkehr mit Bussen zur Verfügung“, teilen die ÖBB in einer Aussendung mit.
Informationen
Fahrgäste werden gebeten, sich vor Beginn der Fahrt über etwaige Abweichungen zu informieren und Zeitreserven einzuplanen. Zusätzliche Informationen gibt es auch in der SCOTTY App oder beim ÖBB-Kundenservice unter der Nummer 05-1717.