Bis zu diesem Zeitpunkt verlief die Landtagssitzung ruhig und sachlich. Als der FPÖ-Abgeordnete Markus di Bernardo das Rednerpult betrat, war es damit vorbei. Bei einer Debatte zum Thema Asyl holte der 34-Jährige zum Rundumschlag aus und gab die Schuld am Tod eines jungen Villachers den Abgeordneten. Der Satz „an euren Händen klebt das Blut von jedem einzelnen Opfer“ sorgte für einen Eklat. Der Dritte Landtagspräsident Andreas Scherwitzl (SPÖ) griff ein und drohte mit der Entziehung des Rederechts. „An keinen Händen klebt Blut. Über Schuld haben Strafgerichte zu entscheiden“, sagt Scherwitzl, der den jungen Kollegen zur Mäßigung seiner Worte aufforderte.
ÖVP ist entsetzt
„Diese Aussage ist eine unerträgliche Entgleisung und in keiner Weise zu akzeptieren. Im Namen aller ÖVP-Abgeordneten fordere ich eine Rücknahme dieser Aussage und eine persönliche Entschuldigung von Abgeordneten di Bernardo“, sagt Klubobmann Markus Malle. Der Vorfall müsse Konsequenzen haben.
Empört reagierte auch Grünen-Landessprecherin Olga Voglauer: Sie ortet einen „Tiefpunkt der politischen Kultur in Kärnten.“ Hetze ersetze keine Lösungen und sei brandgefährlich.
Die Entschuldigung von di Bernardo erfolgte laut ORF später im Landtag.