In Kärntens Nachbarregion Friaul-Julisch Venetien saß nach dem Messerattentat in Villach am Samstag der Schock ebenfalls tief. Doch nur einen Tag darauf, am Sonntagabend, kam es in Gradisca d‘Isonzo zu einem ähnlichen Angriff mit einem Messer.
Es war gegen 20 Uhr, als sich die Inhaber einer Bar in der Ortschaft in der Nähe von Görz auf den bevorstehenden Karaoke-Abend vorbereiteten. Die erste Gruppe junger Gäste war bereits eingetroffen. Die vier Gäste waren gerade dabei, vom Gastraum kurz nach draußen zu gehen, als plötzlich ein Mann auftauchte. Er stach auf einen 25 Jahre alten Gast ein und verletzte ihn an der Schulter. Seine Begleiterin versuchte, den Täter und das Opfer zu trennen. Dabei erwischte das Messer die 22-Jährige am Hals.
Angestellte verbarrikadierten sich
Auch einer der Angestellten des Lokals schritt ein und eilte den Angegriffenen zu Hilfe. Auch er wurde von der Klinge getroffen. Auch der Inhaber der Bar wurde von einem Messerhieb gestreift. Der Angreifer gab nicht auf, wollte weiter in die Bar vordringen, auf der Suche nach weiteren potenziellen Opfern. Weil sie um ihr Leben fürchteten, verbarrikadierten sich die restlichen Barmitarbeiter. Daraufhin ergriff der Angreifer die Flucht. Zwei Opfer wurden schwer verletzt, sie schweben aber nicht in Lebensgefahr.
Während die Verletzten von Sanitätern verarztet wurden, griff eine Streife den geflüchteten 30-Jährigen auf. Anders als in Kärnten dürfte es sich in diesem Fall aber um keinen Angriff mit terroristischem Hintergrund handeln. Laut der italienischen Tageszeitung „Il Piccolo“ dürfte der Mann bereits im Vorfeld Borderline-Symptome gezeigt haben.
„Verurteilen Gewalt“
Im Angesicht des Vorfalls in Gradisca d‘Isonzo gewinnt an Gewicht, was der Bürgermeister von Udine, Alberto Felice De Toni, laut der Friauler Tageszeitung „Messaggero Veneto“, zum tragischen Geschehen in Villach sagte: „Die Straßen im Zentrum der Stadt Villach, mit der wir in Freundschaft verbunden sind, könnten jene von Udine sein. Verurteilen wir jede Form von Gewalt und noch mehr jene im Namen einer Religion.“