Eine tierische Sensation – so kann man wohl jenen Fall bezeichnen, über den Reptilien-Expertin Helga Happ freudig berichtet. Die Netzpython in ihrem Reptilienzoo in Klagenfurt hat nämlich in der Nacht auf Montag Eier gelegt.

Rund 35 Eier sollen es sein, die seit der Nacht auf Montag im Terrarium der Netzpython liegen
Rund 35 Eier sollen es sein, die seit der Nacht auf Montag im Terrarium der Netzpython liegen © Helga Happ

Rund 35 dürften es sein, in knapp drei Monaten wird also Nachwuchs bei einer der größten Schlangenarten der Welt erwartet. Wie viele Eier es genau sind, kann Happ bisher nur schätzen, weil das Weibchen auf den Eiern liegt und sie beschützt. Während der Brutzeit frisst das Weibchen nicht, sie trinkt nur ab und zu etwas Wasser.

Eier wohl einzigartig in Österreich

Es dürfte wohl das erste Mal überhaupt sein, dass sich die Riesenschlange, die in freier Wildbahn in den Tropen Südostasiens lebt, in Österreich fortgepflanzt hat: „Meines Wissens gab es das noch nie zuvor. Diese Wildtiere pflanzen sich nur fort, wenn wirklich alles passt, sie sich perfekt wohl fühlen“, so Happ.

Eine dementsprechend große Überraschung war es auch, als in der Früh plötzlich die Eier zu sehen waren: „Wir wissen, dass sich Männchen und Weibchen im Winter gepaart haben. Weil zweitere in den vergangenen Wochen gleichbleibend dick war, hatten wir schon einen leichten Verdacht. Aber wir haben uns nicht einmal getraut das auszusprechen“, erklärt die Reptilien-Expertin und lacht.

Netzpythons sind sehr begehrt

Das Muttertier ist etwas über 20 Jahre alt und lebt mit dem Männchen im größten Terrarium des Reptilienzoos. Gemeinsam sind sie dort der ganze Stolz und bei Besuchern extrem beliebt. „In Europa und in den USA gibt es kaum Netzpythons in Zoos, deshalb sind sie sehr begehrt“, erklärt Happ und liefert damit auch gleich die Erklärung, was mit den dutzenden neuen Schlangen passieren wird: „Wir werden sie an Zoos weitergeben. Damit erspart man der wildlebenden Population den Weg in die Zoos.“

Die männliche Netzpython am Montag
Die männliche Netzpython am Montag © Helga Happ

Eine Einschränkung gibt es aber, denn: „Ich werde es nicht schaffen, alle herzugeben. Zwei oder drei werde ich sicher im Reptilienzoo behalten und sie hier leben lassen“, so Happ. Rund 90 Tage brüten Netzpythons die Eier aus, anschließend bleiben die frisch geschlüpften Exemplare noch einige weitere Tage bei der Mutter.

„Wenn sie schon so lange gebrütet hat, kann man ihr die Tiere nicht gleich wegnehmen. Nach ein paar Tagen werden sie in ein eigenes Terrarium gegeben. Den Weg zu anderen Zoos treten sie erst an, wenn sie selbstständig fressen und ausscheiden sowie sich häuten können.

Messen im Reptilienzoo nicht mehr möglich

Bis zu zehn Meter oder noch länger können Netzpythons übrigens werden, wenngleich derartige Längen die Ausnahme sind. „Meistens werden sie rund sieben Meter lang. Wie groß unsere beiden Exemplare ganz genau sind, kann ich allerdings nicht sagen. Sie sind mittlerweile zu stark und das genaue Messen wäre zu gefährlich. Pro Meter Länge der Schlange braucht es einen starken Mann zum Einhalten, der letzte Versuch endete im kollektiven Kreischen“, erinnert sich Happ zurück und muss schmunzeln.