Am Dienstag musste die Polizei gleich mehrfach zu der Mittelschule (MS) Völkermarkt ausrücken. „Nachdem eine Bedrohungs-E-Mail an die Schule eingegangen war, mussten die Gebäude durchsucht werden“, bestätigte Polizeisprecherin Waltraud Dullnigg.
Der Direktor der Schule, Hermann Enzi, wurde am Vormittag von Polizeibeamten über die Bombendrohung informiert, die per E-Mail direkt bei der Inspektion in Völkermarkt eingegangen war. Nach Beratung mit den Beamten wurde entschieden, die Situation mit Diskretion zu behandeln, um Unruhe zu vermeiden. Vor allem auch, da sich zu dem Zeitpunkt rund 60 Schülerinnen und Schüler der umliegenden Volksschulen im Gebäude aufhielten, um den Unterricht mitzuerleben.
Die gesamte Schule wurde also während des Schulbetriebs von etwa 20 Polizisten und einem Sprengstoffspürhund systematisch und sukzessive nach auffälligen Gegenständen durchsucht. Um 13 Uhr konnte schließlich Entwarnung gegeben werden. „Es wurden keine verdächtigen Gegenstände oder Hinweise auf eine reale Bedrohung gefunden. Die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler sowie des gesamten Personals war zu keinem Zeitpunkt unmittelbar gefährdet“, sagt Bildungsdirektorin Isabella Penz.
Zweiter Einsatz zur selben Zeit
Etwa zur selben Zeit, als der Einsatz noch im Gange war, fand der Sportunterricht einer Mädchengruppe der Polytechnischen Schule (PTS) in einem der Turnsäle der MS statt. „Nach kurzem Aufenthalt im Turnsaal klagte eine Schülerin über Juckreiz am gesamten Körper sowie Halskratzen. Innerhalb kürzester Zeit waren alle Schülerinnen der Gruppe von diesen Symptomen betroffen“, berichtet Penz.
Die Lehrerin der Schülerinnen verließ daraufhin sofort den Saal und begab sich zurück in den Klassenraum der PTS. Die Schulleitung informierte sofort Polizei und Rettung. Aufgrund des Einsatzes wegen der Bombendrohung trafen Beamte der Polizei unverzüglich ein, der Rettungsdienst folgte kurz darauf.
Kontaminierte Kleidungsstücke verpackt
Die Gruppe der neun Schülerinnen wurde vorerst vorsorglich isoliert. Der inzwischen eingetroffene Notarzt ordnete an, dass sich die Schülerinnen in der Schule duschen sollten, um mögliche Rückstände zu entfernen. Zudem wurden ihnen Ersatzkleidungsstücke zur Verfügung gestellt, denn die möglicherweise kontaminierte Kleidung wurde zur weiteren Untersuchung eingepackt und beschriftet.
Was genau zu den Symptomen der Mädchen geführt hat, ist bislang noch nicht bekannt. „Zur Untersuchung der Ursache wurden durch die Polizei Luftproben aus den betroffenen Räumlichkeiten sowie den Kleidungsstücken entnommen, um etwaige Schadstoffe zu detektieren“, so die Bildungsdirektorin.
Der Notarzt entschied, alle Schülerinnen zur weiteren medizinischen Abklärung in das LKH Wolfsberg zu bringen.