Katastrophale hygienische Zustände in einem Lokal waren schuld am Tod eines Kärntners (63). Davon ist die Staatsanwaltschaft Klagenfurt überzeugt und hat am Bezirksgericht Villach Strafantrag gegen die ehemaligen Betreiber der mittlerweile geschlossenen Gaststätte eingebracht. Sie wirft dem Ehepaar fahrlässige Tötung vor.

Wie berichtet, hat der 63-Jährige um den 27. Juni 2023 in dem Lokal im Bezirk Villach-Land einen Kebab gegessen. Kurz darauf erkrankte er schwer. Als er fünf Tage später in ein Spital gebracht wurde, war die Erkrankung bereits so weit fortgeschritten, dass der Mann an den Folgen der Salmonelleninfektion verstorben ist.

Gammelfleisch aus Polen

Die ursprüngliche Annahme, dass Gammelfleisch aus Polen die Ursache für die Lebensmittelvergiftung war, hat sich nur indirekt bestätigt. Zwar hat auch das Villacher Lokal das verunreinigte und zu Kebab-Spießen verarbeitete Hühnerfleisch bekommen. Dort wurde es allerdings bei mindestens 70 Grad gebraten und damit die im Fleisch enthaltenen Bakterien abgetötet.

Doch über einen Putzfetzen, mit dem jener Bereich „gereinigt“ wurde, in dem das Essen zubereitet worden ist, gelangten die Salmonellen zurück in den Kebab. Gewischt wurde offenbar vor und nach dem Braten der Spieße, mit ein- und demselben Tuch. Sachverständige konnten den Fetzen als Bakterienquelle identifizieren. Die Staatsanwaltschaft hat die „Tatwaffe“ sichergestellt.

Die angeklagte Tat sieht eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe bis zu 720 Tagessätzen vor. Für die Angeklagten gilt bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung.