Heiß in den Herbst – so und nicht anders lässt sich das Wetter in Kärnten und Osttirol am 1. September, dem meteorologischen Herbstbeginn, beschreiben. „Derzeit ist es in Kärnten, aber eigentlich in ganz Österreich, absolut außergewöhnlich heiß für September“, bestätigt Meteorologe Nikolas Zimmermann vom Wetterdienst UBIMET.

So heiß war Herbstbeginn noch nie

So kletterte das Thermometer am Sonntag in St. Andrä im Lavanttal auf 32,2 Grad – heißer war es am 1. September in Kärnten noch nie. Für die Stadt bedeutet dies sogar den Allzeit-September-Rekord – bisher lag dieser beim Wert von 31,7 Grad, sie wurden 2015 ebenfalls an einem 1. September gemessen.

Die 32,2 Grad reihen sich sogar auf Platz zwei aller jemals in Kärnten den gesamten September hindurch gemessenen Werte. Den Allzeit-Rekord hält Villach, hier wurden am 4. September 2006 gar 33,7 Grad erreicht. Platz zwei hatte bisher St. Veit mit 32,2 Grad inne – eben dieser Wert wurde am Sonntag egalisiert. Wie es so viel Abstand zwischen den zwei bisher höchsten September-Temperaturen geben kann? „Das ist wirklich auffallend, es dürfte mit einem lokalen Föhn-Effekt in der Draustadt zu tun haben“, so Zimmermann.

Hitze auch in Klagenfurt und Osttirol

Zwar keinen neuen September-Rekord gab es in Klagenfurt, jedoch wurde auch hier am Sonntag die 30-Grad-Marke geknackt: Auf 30,4 Grad kletterte das Thermometer in der Landeshauptstadt. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Osttirol: Dort wurden am Sonntag 30,3 Grad gemessen, vom Rekordwert von 31,9 Grad – aufgestellt am 5. September 2006 – war man da aber weit entfernt.

Es geht (Hoch-)sommerlich weiter

Ganz ausgeschlossen sind weitere Rekorde auch in den kommenden Tagen nicht, laut dem Meteorologen geht es (hoch-)sommerlich weiter: „Es bleibt bis auf Weiteres heiß. Zumindest bis Mittwoch ist weiter mit Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke zu rechnen.“ In der zweiten Wochenhälfte werde es zwar keine extremen Temperaturen mehr geben, heiß bleibe es aber trotzdem.

Was übrigens umso ungewöhnlicher ist, denn: „Im September nimmt die Wahrscheinlichkeit für Temperaturen von mehr als 30 Grad dramatisch ab, weil die Tage rasch kürzer werden. Besonders in den Beckenlagen in Kärnten staut sich dann normalerweise schnell kältere Luft“, erklärt Nikolas Zimmermann.