Dienstagabend um 21.30 Uhr ging bei der Polizei ein Notruf ein. Ein Anrufer meldete Schüsse. Sofort war ein Großeinsatz mit mehreren Polizeistreifen und dem Sondereinsatzkommando Cobra im Gange. Vor Ort in der Gemeinde Weißensee im Bezirk Spittal stellte sich schnell heraus, dass es keine Gefahrenlage gab. Die Einsatzkräfte konnten wieder einrücken.

Wie die Polizei bestätigt, stammten die Schüsse aus einer Böllerkanone, die auch gerne bei Brauchtumsfeiern eingesetzt wird. Brauchtum wurde Dienstagabend allerdings keines begangen. Grund für die Schüsse war eine Geburt. Der Nachwuchs wurde allerdings deutlich zu laut und auch unangemeldet begrüßt. Ein kurzer Anruf davor am Polizeiposten hätte den Großeinsatz wohl verhindern können.

„Herausschießen“

Dass zu gewissen Feierlichkeiten Böller geschossen werden, kommt in Kärnten immer wieder vor. Mittlerweile nicht mehr nur bei runden Geburtstagen im gehobeneren Alter. Beim „Herausschießen“ in den frühen Morgenstunden ist die Bevölkerung weitestgehend sensibilisiert. In diesem Fall sind die Schüsse zu einer eher unüblichen Zeit gefallen. „Hinzu kommt, dass die Leute auch immer mehr anzeigen“, erzählt ein Polizist. Geht ein Notruf ein, bleibt der Polizei nichts anders übrig, als diesen auch ernst zu nehmen. Für die Exekutive ist der Fall abgeschlossen, für den Jungvater nicht. Er muss mit einer Anzeige und einer Verwaltungsstrafe rechnen.