Frau Bergmann, Sie sind als Forscherin des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven bei den Verhandlungen in Paris dabei: Wie geht es voran?
MELANIE BERGMANN: Es geht sehr langsam voran, leider zogen sich die Plenarsitzungen hin. Eigentlich sollte schon am Montag alles beendet sein, wir sollten dann in "Kontaktgruppen" gehen. Bestimmte Staaten bestanden aber darauf, dass alles im Konsens entschieden werden soll – was einem Veto gleichkommt, wenn gewisse Staaten kein Interesse daran haben, Dinge zu beschließen. Erst am Mittwoch hat man sich dann darauf geeinigt, tatsächlich in "Kontaktgruppen" zu gehen, dadurch haben wir wertvolle Zeit verloren.

Wo klemmt es besonders?
BERGMANN: Staaten, die der "High Ambition Coalition" angehören, also besonders rigoros gegen Plastik vorgehen wollen, fordern unter anderem die verminderte Produktion von neuem Plastik. Ihre Einwände dagegen haben erwartungsgemäß Erdöl produzierende Länder wie etwa Saudi-Arabien oder Russland.