Der italienische Premier Giuseppe Conte bestätigt Pläne zur Auflockerung der Ausgangssperre ab dem 4. Mai. So sollen mehrere Betriebe ihre Tätigkeit wieder aufnehmen, mehr Bewegungsfreiheit soll garantiert werden. "Wir können den Lockdown nicht weiter verlängern. Uns drohen ansonsten zu gravierende soziale und wirtschaftliche Schäden", so Conte im Interview mit der Tageszeitung "La Repubblica".

"Wir sind noch nicht in der Lage, volle Bewegungsfreiheit wieder herzustellen, aber wir prüfen eine Auflockerung der aktuellen strengen Maßnahmen. Wir werden jedoch mehr Mobilität garantieren, dabei zugleich Maßnahmen zur Vorbeugung und Eingrenzung der Epidemie ergreifen", sagte Conte.

Nächste Woche sollen Lockerungen bestätigt werden

Zu den Wirtschaftssektoren, die ab dem 4. Mai wieder ihre Produktion aufnehmen können, zählen die Bau-, die Textil- und Modeindustrie. Conte will Anfang nächster Woche die Auflockerung der Maßnahmen offiziell ankündigen. Der Lockdown war am 11. März eingeführt worden.

Der parteilose Premier bestätigte, dass die Schulen erst wieder im September öffnen werden. Für berufstätige Eltern sollen Vouchers für Babysitter zur Verfügung gestellt werden. Die Regierung will außerdem besonders betroffene Wirtschaftssektoren wie Tourismus und Gastronomie unterstützen. Restaurants werden zwar nicht am 4. Mai öffnen können, sie werden jedoch Gerichte ins Haus liefern können.

Conte kündigte an, dass Italien einen Höchstpreis für Atemschutzmasken einführen wird. Damit soll der Spekulation Einhalt geboten werden. Außerdem sollen Antikörper-Tests in ganz Italien durchgeführt werden. Conte schloss nicht aus, dass Kirchen den Gläubigen wieder für Messen und Trauerzeremonien offen stehen könnten. Es sei schmerzhaft, dass in dieser Phase des Lockdown keine Trauerzeremonien stattfinden konnten, sagte der Premier.