Nach der gestrige Ankündigung der Regierung, Veranstaltungen wegen der Coronapandemie bis Ende Juni zu untersagen, hat unsere Kulturredaktion schon eine Umfrage unter einigen Betroffenen gestartet (lesen Sie hier). Die Austria Presse Agentur lieferte auch eine Übersicht:

Das Veranstaltungverbot der Regierung stößt bei den Bundesmuseen auf Verständnis. "Das ist für uns eine Entscheidung, die wir gut mittragen können", betonte die Generaldirektorin der Nationalbibliothek, Johanna Rachinger, im APA-Gespräch. Rachinger ist seit Jänner Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Bundesmuseen. Sie habe bereits gestern mit einigen Kolleginnen und Kollegen gesprochen, und man gehe davon aus, vor Ende Juni keinen Ausstellungsbetrieb zu starten. Nicht zuletzt hätten die meisten Häuser ihre Mitarbeiter ohnedies bis dahin für Kurzarbeit angemeldet. Auch wenn dies selbstredend revidierbar wäre, stelle sich die Frage, ob eine etwaige frühere Öffnung sich rentieren würde - in einer Zeit, in welcher der Tourismus noch nicht wieder angelaufen sei. "Da ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis schlicht nicht gegeben", so Rachinger. Insofern gehe man jetzt von einer schrittweisen Öffnung ab Juli aus. Die Entscheidungen hierzu könne man nach jetzigem Stand vielleicht Ende Mai treffen.

Aus der Staaatsoper heißt es zur APA, dass eine seriöse Antwort bezüglich der etwaigen Übernahme geplanter Premieren in die erste Spielzeit des designierten Direktors Bogdan Roscic zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich sei. Entfallen müssen jetzt jedenfalls die für den 22. Mai angesetzte "Cosi fan tutte" von Chiara Muti, der "Ballo in maschera" in der Deutung von Josef Ernst Köpplinger sowie im Ballettbereich die Nurejew-Gala am 25. Juni. Über den Spielplan der Saison 2020/21 will Roscic nach jetzigem Stand in einer Fernsehsendung am 26. April informieren.

Im Burgtheater betont man ebenfalls, zum jetzigen Zeitpunkt noch keine seriöse Aussage über Kosten oder Pläne treffen zu können. Hier sind im fraglichen Zeitraum im Haupthaus respektive dem Akademietheater die Premieren "Peer Gynt" in der Regie von Thorleifur Örn Arnarsson, Evan Placeys "Mädchen wie die", Lies Pauwels "Stadt der Affen", Anne-Cecile Vandalems "Tristesses" sowie Alice Birchs "2020 oder Das Ende" betroffen.

In der Volksoper werden nach Stand heute die beiden Ballettpremieren "La Piaf" und "Appassionato - Bach und Vivaldi" entfallen. Die Premiere von "Boris Godunow" indes ist vorläufig auf einen noch nicht bekannten Termin verschoben, was auch für Tod Machovers "Schönberg in Hollywood" gilt. Wann man hier den Spielplan für die neue Saison präsentieren kann, ist derzeit noch offen. Klar ist jedenfalls, dass der Verlust aus den Karteneinnahmen rund 3,5 Mio. Euro beträgt, während ein Großteil der Personalkosten durch die Kurzarbeit aufgefangen werden kann.

Im Theater an der Wien hatte man bereits sowohl den "Fidelio" in der Deutung von Christoph Waltz als auch die beiden noch ausständigen Saisonpremieren, Prokofjews "Der feurige Engel" und Bellinis "Norma" sowie in der Kammeroper die Uraufführung "Genia" und "Orphee et Eurydice", abgesagt. Die für Juni geplante Jugendoper "Neun x Leben" wird in ein Onlineprojekt umgewandelt. "Eine Verschiebung der abgesagten Premieren auf die nächste Spielzeit ist schwierig, wir sind aber bestrebt die eine oder andere Premiere zu einem späteren Zeitpunkt zu zeigen", so Intendant Roland Geyer gegenüber der APA. Die Präsentation des neuen Spielplans soll am 5. Mai online erfolgen. Die Einnahmenverluste im Theater an der Wien und der Kammeroper belaufen sich jedenfalls laut VBW-Geschäftsführer Franz Patay auf rund eine Mio. Euro.

Im Volkstheater betont die mit Saisonende scheidende Direktorin Anna Badora, dass nach jetzigem Stand sämtliche noch geplanten Premieren - darunter "Körper-Krieg" von Armin Petras, Becketts "Warten auf Godot" sowie ein neues Stück von Florentina Holzinger - durch den Direktionswechsel zu Kay Voges mit Saisonwechsel entfallen dürften. "Wir prüfen, was man eventuell in anderer Form oder online realisieren könnte", heißt es. Die Spielplanpräsentation - erschwert durch die laufende Generalsanierung - dürfte hier erst im Herbst anstehen. Klar ist jedenfalls: "Bis Ende Juni müssen wir damit rechnen, dass das Volkstheater rund 400.000 Euro weniger erlösen wird als ursprünglich geplant." Ob sich im Gegenzug bei den Bauarbeiten durch Schutzausrüstung und andere Arbeitsabläufe Mehrkosten ergeben, werde sich erst in den kommenden Wochen erweisen.

Im Theater in der Josefstadt unterstreicht man, dass man zunächst mit allen Beteiligten sprechen müsse. "Unser Wunsch ist, bis Dienstag nach Ostern diese notwendigen Vorarbeiten abgeschlossen zu haben, um im nächsten Schritt eine Disposition für den neuen Spielplan erstellen zu können." Man werde jedenfalls keine Premiere absagen - am Spielplan standen bis Juni unter anderem noch "Geheimnis einer Unbekannten" von Christopher Hampton, "Das Konzert" von Hermann Bahr sowie die Uraufführung von Peter Turrinis "Gemeinsam ist Alzheimer schöner" -, sondern diese in der kommenden Spielzeit zur Aufführung bringen. Als Tag für die Präsentation des neuen Spielplans strebt man den 14. Mai an. Der monatliche Einnahmeverlust belaufe sich, Mehrkosten noch nicht eingerechnet, auf rund eine Mio. Euro.

Eine Delegation der Bundesmuseendirektoren hatte bereits eine digitale Unterredung mit Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) bezüglich der von den betroffenen Häusern geforderten Unterstützung von Bundesseite angesichts der sich anhäufenden Coronaverluste. "Wir sind bei der Staatssekretärin auf viel Verständnis gestoßen und konnten ihr darlegen, was die jetzige Situation für die Häuser bedeutet", zeigte sich Rachinger zuversichtlich. Man werde hier weiter im Gespräch bleiben.

Die Vereinigten Bühnen Wien sehen durch das von der Politik verhängte Veranstaltungsverbot bis Ende Juni einem Einnahmeverlust von insgesamt 8,6 Mio. Euro entgegen. Auf das Theater an der Wien entfallen dabei 1 Mio. Euro, auf die Musicalsparte alleine 7,6 Mio. Euro. Der Bann trifft hier die geplanten "Cats"-Vorstellungen im Ronacher und die "Elisabeth"-Konzertreihe vor Schloss Schönbrunn.

Und auch in Graz müssen coronabedingt sämtliche Veranstaltungen der Bühnen Graz mit den drei Häusern Schauspielhaus, Oper und Next Liberty bis 30. Juni entfallen, wie am Dienstagnachmittag mitgeteilt wurde. Allein im Schauspiel Graz wären noch drei Premieren bis zum eigentlichen Saisonende angestanden. Bereits zuvor hatten die Häuser für ihre Bediensteten Kurzarbeit angemeldet und vergangene und gegenwärtige Aktivitäten teils ins Internet verlagert. In der Oper Graz sind sieben Premieren im Musiktheater und Ballett von der verordneten Schließung betroffen. Hier hat man sich zum Ziel gesetzt, so viele dieser Vorhaben wie möglich in den kommenden Spielzeiten realisieren zu können. Da man in der Oper mit einem Vorlauf von rund zwei Jahren plane und kurzfristige Umdisponierungen entsprechend komplex seien, lasse sich derzeit jedoch noch nicht sagen, wann welche Premiere genau in die Spielpläne integriert werden könne. Das Programm der Saison 2020/21 soll jedenfalls voraussichtlich Mitte Juni präsentiert werden. Der prognostizierte Erlösentgang beläuft sich auf etwa 2 Mio. Euro.

Die styriarte möchte trotz Coronakrise das Festival nicht "pauschal der Krise opfern". Man suche derzeit nach alternativen Wegen, "um einen möglichst großen Teil" des Programms zur Aufführung zu bringen, erklärte Intendant Mathis Huber in einer Aussendung. Die Konzerte des Orchesters Recreation - ebenfalls aus dem Hause styriarte - wurden für die laufende Saison abgesagt. Das Programm 2020 mit dem Titel "Geschenke der Nacht" wäre am 19. Juni gestartet. Bis Ende Juni wurde nun seitens der Regierung ein Verbot von Veranstaltungen verfügt, aber auch dann sei "keine plötzliche Öffnung zu erwarten", vermutete Huber. "Wir werden aber alternative Wege entwickeln, mit unserer Kunst zum Publikum zu kommen, und wir werden versuchen, einen möglichst großen Teil unserer schönen Inhalte und unserer wunderbaren Musik zur Aufführung zu bringen", versprach der Intendant. Ende Mai werde es neue Angebote für die Besucher geben. Die Konzerte der Reihen Recreation und Recreation Barock bis Ende Juni mussten ersatzlos gestrichen werden. Eine Verschiebung in die nächste Saison sei nicht möglich, da diese schon fertig geplant sei, "aber eine Wiederaufnahme der Programm-Ideen in der übernächsten Saison, 2021/22, wird fallweise möglich sein", stellte Huber in Aussicht.

Auch das Musikfestival AIMS, das heuer sein 50. Jubiläum in Graz gefeiert hätte, musste sich dem Coronavirus geschlagen eben. Die Veranstaltungen wurden alle abgesagt, das Jubiläumsprogramm soll nun von 5. Juli bis 15. August 2021 unter dem Motto "50 Years of AIMS in Graz" stattfinden.

Das Stadttheater Klagenfurt muss neben einem Gastspiel und Einzelveranstaltungen auch die Uraufführung von Salvatore Sciarrinos "Il canto s'attrista perche" sowie den "Faust" in der Regie von Marco Storman streichen. Allerdings können beide Inszenierungen voraussichtlich in die kommenden Spielzeit geschoben werden. Den Spielplan hierfür will man, so es die Situation erlaubt, am 12. Mai vorstellen. Eine Aussage über die Kosten lasse sich derzeit allerdings noch nicht treffen, "da das Budget von vielen verschiedenen Faktoren abhängt".

Das neu gegründete Klagenfurt Festival sollte von 22. bis 31. Mai in der Kärntner Landeshauptstadt ein bunt gemischtes Kulturangebot präsentieren. Intendant Bernd Liepold-Mosser gab nun bekannt, dass aufgrund der Coronapandemie auch diese Veranstaltung verschoben werden muss. Angedachter neuer Termin ist nun der Zeitraum von 13. bis 22. Mai 2021. Liepold-Mosser wollte "frischen Wind" in die Kärntner Kultur bringen, Stadt Klagenfurt, Land Kärnten und Tourismusverband sicherten ein Budget zu, der Intendant meinte, er wolle ein vielfältiges Programm "für jede Alters- und Interessengruppe" bieten. Heraus kam eine Mischung aus Theateraufführungen, Performances, Konzerten und Lesungen an verschiedenen Orten der Stadt mit dem Burghof als Hauptbühne. Man sei nun bestrebt, die bestehende Programmierung nach Maßgabe der Möglichkeiten zu erhalten und damit 2021 den Einstand des Festivals zu feiern. Bereits gekaufte Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit, verspricht Liepold-Mosser.

Wegen der Maßnahmen gegen das Coronavirus haben die Festspiele Reichenau am Dienstag die Verschiebung des gesamten diesjährigen Programms auf 2021 angekündigt. "Die gewohnte künstlerische Qualität ist bei eingeschränkter Vorbereitung und ungewisser Durchführung nicht gegeben", hieß es auf der Webseite der Veranstalter. Das Programm umfasste Stücke von Johann Nestroy, Henry James, Carl Zuckmayer, Heimito von Doderer und Joseph Roth. 120 Vorstellungen waren ab 3. Juli angesetzt. Karteninhaber sollen so rasch wie möglich schriftlich verständigt werden.

Das Vorarlberger Musikfestival Schubertiade hat die ersten Zyklen des heurigen Jahres abgesagt. Betroffen sind die Perioden von 29. April bis 3. Mai und 4. bis 7. Juni (beide in Hohenems) sowie von 20. bis 28. Juni (in Schwarzenberg). Festivalgründer und -leiter Gerd Nachbauer begründete die Absagen mit dem Veranstaltungsverbot bis Ende Juni. "Wir hoffen und sind zuversichtlich, dass die Konzerte von 16. bis 19. Juli (Hohenems), 22. bis 30. August (Schwarzenberg) und von 1. bis 6. Oktober (Hohenems) wie geplant stattfinden können, sagte Nachbauer in einer Aussendung. Darüber hinaus werde versucht, einige der abgesagten Konzerte auf Ende September zu verlegen. Voraussetzung für die Durchführung der Schubertiade ist die Reisefreiheit, da viele Besucher aus Deutschland, der Schweiz und Großbritannien kämen. Der Wert der bereits gekauften Eintrittskarten für nun abgesagte Konzerte werde, sofern nicht anders gewünscht, automatisch in eine Gutschrift für die nächste Kartenbestellung umgewandelt, so Nachbauer. Gegenüber den "Vorarlberger Nachrichten" (Dienstagausgabe) sprach er von rund 15.000 Tickets, die bereits gebucht waren. Es gehe um eine Größenordnung von mehreren hunderttausend Euro, sagte der Festivalleiter im Gespräch mit ORF Radio Vorarlberg.

Auch das eigentlich für 13. bis 17. Mai geplante 13. Literaturfest Salzburg findet durch das Veranstaltungsverbot der Bundesregierung bis Ende Juni nicht wie geplant statt. Die Veranstaltung wird auf Ende Mai 2021 verschoben, teilte das Festival mit. Um einen Teil des geplanten Programms dennoch auf die Bühne zu bringen, soll im September 2020 einmalig ein "Literaturfest Spezial" stattfinden.

Intendant Thomas Angyan hatte bis zuletzt gehofft, doch auch das Musikverein Festival im Mai und Juni - ein Höhepunkt der laufenden Jubiläumsspielzeit des Konzertbaus im 150. Jahr seines Bestehens - kann wegen der Coronasperren nicht stattfinden. Damit tritt für den Musikverein ein echter Härtefall ein. Das Festival hätte am 8. Mai seinen Auftakt feiern sollen und war im Jubiläumsjahr zum 150er des Hauses und im Jubeljahr zum 250er von Ludwig van Beethoven bis zum 13. Juni dicht mit Höhepunkten bestückt. Neben einem Beethovenzyklus der Wiener Philharmoniker unter Andris Nelsons war auch ein Mahler-Symphonienzyklus mit verschiedenen Gast- und heimischen Orchestern geplant, Daniel Barenboim sollte alle Klaviersonaten des Jahresregenten spielen.

Das Festspielhaus St. Pölten hat die Ausschreibung für seine neue künstlerische Leitung verlängert. Aufgrund der durch die Maßnahmen gegen das Coronavirus bedingten "stark eingeschränkten Reisefreiheit" und "einer kaum zu garantierenden Gesprächskultur" wird das Ende der Bewerbungsfrist einer Aussendung vom Dienstag zufolge von ursprünglich 23. März auf den 15. Mai verschoben. Die Neubesetzung der Position ab der Saison 2022/2023 für die Dauer von zunächst vier Spielzeiten wurde im Februar bekannt gegeben. Die derzeitige künstlerische Leiterin Brigitte Fürle ist seit der Spielzeit 2013/14 im Amt und strebte eigenen Angaben zufolge keine Verlängerung des Engagements über Sommer 2022 hinaus an.

Beim Landestheater Linz verweist Intendant Hermann Schneider gegenüber der APA auf insgesamt elf Premieren, die wegen der Sperren bis Ende Juni entfallen - von denen zwei bis drei ersatzlos gestrichen werden müssten, weil etwa Koproduktionspartner entfielen. Die Titel werde man dann veröffentlichen, wenn mit den Betroffenen geredet worden sei. "Einige Premieren werden wir aber in die nächste und einige in die übernächste Spielzeit mitnehmen", so Schneider. Pro Monat entgingen dem Landestheater rund eine Mio. Euro Einnahmen, zu denen sich Folgekosten etwa für Einlagerungen oder Konventionalstrafen summierten. "Insgesamt rechne ich mit einem Verlust von um die 4,5 Millionen Euro", schätzt Schneider. Er hoffe, dass der neue Spielplan im Mai vorgestellt werden könne.

Im Tiroler Landestheater betont man angesichts der gestern verkündeten Entscheidung: "Das ist bitter, war aber so zu erwarten. Vermutlich ist dieses Vorgehen gemessen an der Dramatik der Gesamtsituation alternativlos." In Innsbruck entfallen im Opernbereich fünf Premieren, in der Theatersparte sind es drei und im Tanztheater eine. Welche dieser betroffenen Produktionen kommende Spielzeit nachgeholt werden - der ursprüngliche Spielplan wurde bereits am 20. März veröffentlicht -, werde man "im Laufe der nächsten Wochen" bekanntgeben. Und: "Durch die Schließung aller Spielstätten bis zum Ende der Spielzeit 2019/20 kommt es zu schmerzhaften Verlusten in Millionenhöhe."

Im Falle des Salzburger Landestheaters muss Intendant Carl Philip von Maldeghem angesichts der Coronamaßnahmen auf sieben Premieren verzichten. "Natürlich ist es das Gebot der Stunde, jetzt zu Hause zu bleiben. Dies ändert nichts daran, dass wir die künstlerische Arbeit und unser Publikum vermissen." In Salzburg will man den Spielplan 2020/21 denn auch bereits "in den nächsten Tagen" präsentieren. "Dabei werden schon einige Premieren der laufenden Spielzeit in den Plan des nächsten Jahres übertragen. Die ursprünglich an diesen Positionen geplanten Produktionen werden um ein Jahr verschoben", so von Maldeghem. Die Einnahmeausfälle des Landestheaters lägen jedenfalls bisher schon im sechsstelligen Bereich und sprängen durch die Verlängerung bis Ende Juni nun "deutlich über die Millionengrenze".

Nicht viel anders sieht die Situation im Vorarlberger Landestheater aus. Hier betont man, im Falle von drei Inszenierung erst mit den betroffenen Künstlern und Kooperationspartner vor einer Entscheidung reden zu müssen. Ersatzlos abgesagt werden im Haus jedenfalls drei weitere Premieren sowie ein Kinderstück. Der Spielplan 2020/21 soll nach jetzigem Stand am 8. Mai präsentiert werden. Für eine Schätzung der entstehenden Einnahmeausfälle sei es jedenfalls noch zu früh.

Im Landestheater Niederösterreich möchte man möglichst jede der betroffenen fünf Inszenierungen in die kommende Spielzeit retten. "Wir wollen versuchen, alle Produktionen, die im März, April und Juni stattgefunden hätten, auf jeden Fall zur Aufführung zu bringen", unterstrichen Marie Rötzer als künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin Olivia Khalil. Die Planungen für die kommende Jubiläumsspielzeit unter dem Motto "200-Jahre-Welt-Bürger*innen-Theater" liefen entsprechend auf Hochtouren. Man strebt hier eine Präsentation am 12. Mai an, sollten die Entwicklungen dies zulassen. Über die entstehenden Verluste könne man indes zum jetzigen Zeitpunkt aber noch keine abschließende Aussage treffen.

Auch das Woodstock der Blasmusik von 25. bis 28. Juni in Ort im Innkreis wurde Dienstag coronabedingt abgesagt. Das Festival zum zehnjährigen Jubiläum findet erst 2021 statt. Bereits gekaufte Tickets für die Veranstaltung, die 2019 rund 60.000 Besucher lockte, behalten für 2021 ihre Gültigkeit, können ab 4. Mai aber auch unter www.woodstockderblasmusik.at zurückgegeben werden, so die Veranstalter.