Nicht nur an Österreichs Schulen wird über Kleiderordnungen diskutiert. Auch im US-Senat wird derzeit darüber gestritten, wie Parlamentarier zur Arbeit erscheinen zu haben. Den Stein ins Rollen brachte der Demokrat John Fetterman, Senator aus Pennsylvania.

Mit kurzem Hemd und Shorts ins Parlament

Mit Basketballshorts und einem kurzärmligen Hemd spazierte Fetterman am Donnerstag durch den Ohio Clock Corridor zur 200 Jahre alten Old Senate Chamber in Washington. Fetterman nutzte mit seinem Aufzug die Lockerungen der Kleidervorschriften im US-Senat. Mehrheitsführer Chuck Schumer hatte eine Woche zuvor den Dresscode aufgehoben.

Die Lockerung führte zu harten politischen Diskussionen. Die 70-jährige republikanische Senatorin aus Maine, Susan Collins, will demnach nun demonstrativ mit Bikini zu einer Sitzung erscheinen. Die republikanischen Senatoren richteten sich zudem in einem offenen Brief an Schumer. Er solle die Entscheidung zurücknehmen, um die "Ehre dieses Parlaments zu schützen". Drei demokratische Senatoren haben sich dem Vorschlag angeschlossen. 

John Fetterman nutzte die neuen Kleidervorschriften zu einem lockeren Outfit
John Fetterman nutzte die neuen Kleidervorschriften zu einem lockeren Outfit © APA/AFP/PEDRO UGARTE

Fetterman nahm die Kritik gelassen und meinte, er trage gerne Hoodies oder lockere Kleidung. Der zwei Meter Koloss Fetterman vertrete laut eigenen Angaben die Arbeiterschicht, genau deshalb wolle er sich auch entsprechend kleiden.

CNN zitiert diesbezüglich eine Gallup-Umfrage, die ergeben hat, dass nur drei Prozent der US-Amerikaner bei ihrer Arbeit täglich einen Anzug tragen würden. Bei den Frauen ist der Anteil jener, die im Business-Outfit arbeiten, nicht höher. Die Mehrheit der US-Bevölkerung steht hinter Fettermans Kleidungsstil. 58 Prozent sagen, dass Shorts ein adäquates Kleidungsstück für die Arbeit seien.