In Shanghai ist die zweite Stufe des Lockdowns für weitere 16 Millionen Einwohner der ostchinesischen Hafenstadt in Kraft getreten. Nach dem Osten und Süden gilt seit Freitag früh auch im Westen der insgesamt 26 Millionen Einwohner zählenden Metropole eine Ausgangssperre. Bis Montag dürfen die Menschen dort ihre Wohnungen nur für Covid-19-Tests verlassen. Damit endet die erste Stufe des seit Montag geltenden Lockdowns östlich des Huangpu-Flusses.

Mit der Ankunft von Omikron erlebt China die schlimmste Corona-Welle seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren. Zwar sind die Zahlen im internationalen Vergleich niedrig, doch verfolgt die Regierung eine Null-Covid-Strategie, die mit der BA.2-Variante auf eine harte Probe gestellt wird. Bisher hatten die Behörden kleinere Ausbrüche erfolgreich mit Ausgangssperren, Massentests und Quarantäne bekämpft. Ob die Strategie auch gegen Omikron funktioniert, muss sich zeigen.

Shanghai und die nordostchinesische Provinz Jilin sind gegenwärtig am schwersten betroffen. In der Hafenstadt wurden am Donnerstag 358 Neuinfektionen gemeldet, während weitere 4.144 Fälle ohne Symptome gezählt wurden, wie am Freitag die Pekinger Gesundheitskommission bekanntgab. Landesweit gab es 1.787 neue Ansteckungen und 5442 asymptomatische Infektionen, die in China gesondert aufgeführt werden. Alle Infizierten kommen in ein Krankenhaus oder eine Quarantäne-Einrichtung. In Shanghai wurden für die Isolation Sportstadien und Messehallen mit Betten eingerichtet.