Offenbar unberührt von dem laufenden Militärputsch in Myanmar hat eine Sportlehrerin ihr morgendliches Aerobic-Programm absolviert - und dabei ungewollt Straßensperren, Militärfahrzeuge und Soldaten mitgefilmt. Das suggeriert zumindest ein Video, dass derzeit viral geht.

Die junge Frau im neongelben Outfit tanzt und springt dabei unbekümmert zu dynamischer Musik. Der Hintergrund: Eine große Straße in der Hauptstadt Naypyidaw, auf der plötzlich ein Militärkonvoi vorbeirollt. Das soll die Folgen des Putschs in Myanmar zeigen.

Echtheit wird bezweifelt

Auf Twitter spekulierten viele User, es könne sich nur um ein Fake-Video handeln. Die Sportlehrerin reagierte prompt und postete zahlreiche weitere Videos, die sie in der Vergangenheit an der gleichen Stelle aufgenommen hatte. Dabei war die vielspurige Straße im Hintergrund immer leer zu sehen. "Ich habe nicht getanzt, um berühmt zu werden. Ich komme seit elf Monaten im Rahmen einer "Fitness Dance Competition" immer hierhin, schrieb sie dazu.

Dass es sich um eine Fälschung handelt, schließt  auch die Plattform Mimikama aus. Im Netz gibt es das Argument, der Schatten der jungen Frau würde abrupt enden. Das würde für einen Greenroom sprechen. "Doch dieser abrupte Schnitt ist kein Beweis für einen Greenscreen oder ein geteiltes Video. Der abgeschnittene Schatten resultiert vielmehr aus den Begebenheiten vor Ort. Denn hinter der Frau befinden sich einige Treppenstufen", betont Mimikama.

In Naypyidaw sind riesige Straßen ohne jeglichen Verkehr ziemlich normal. Die Planstadt ist erst seit 2005 Hauptstadt des früheren Birma und war von der Militärjunta erbaut worden. Obwohl sie viel größer ist als Berlin, leben hier nur etwa 300.000 Menschen